Und dann sind da
diese anderen Tage. An denen stehe ich auf, und die Welt ist in Ordnung. Dann
schaut mir aus dem Spiegel eine heitere Frau entgegen, die auf dem Weg ist, den
Archetyp der Weisen Alten mit Leben zu füllen. Die silberweiße Lockdown-Frisur umrahmt
üppig in sanften Schwüngen ein schmales, erstaunlich glattes Gesicht, und es
blicken mich warmherzige, tiefgründige, seelenvolle Augen an.
Diese Frau hat
viel gehört, gesehen, begriffen – muss es nicht einmal selbst mitgemacht haben
– und schaut mit traurig-liebevoller Aufmerksamkeit auf all dies Elend, das
Menschen untereinander und in der Welt anrichten. "Einfach so"
glücklich in den Tag hineinleben – das war das Vorrecht der Jugend in der ihr
eigenen, vorwärtsstrebenden Aktivität.
Darum geht es heute nicht mehr. Es geht
um eine tiefere Art Glücklichsein. Herzenswarme Anwesen-heit. Die ist es, die
sich zusehends ent-wickelt, aus dem Inneren heraus gemeinsam mit dem Begreifen
ent-faltet. Allmählich entsteht eine Art heitere Gelassenheit. Vertrauen in das
Leben an sich kommt zurück.
Tatsächlich, bei einem Ding, das passiert, werden sofort alle Konsequenzen bewusst, die das
haben könnte für … im Zweifelsfall das globale Leben. Aber eben alle. Denn
immer gibt es auch Möglichkeiten, dass aus im ersten Erleben Negativem etwas Konstruktiv-Lebensfreundliches
entsteht.
Nicht umsonst
lässt Goethe in Faust I (Zeile1336) Mephisto sagen, er sei: "Ein Teil von
jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft."
Diese anderen
Tage sind es, an denen ich wahrnehme, wie überall Menschen sich nicht vom
C-Virus-Wahnsinn absorbieren lassen. Wahrnehme, wie überall Menschen damit beschäftigt
sind, sich gerade aus diesem Bann zu befreien oder sich schon aus dem Bann befreit haben
und auf ihre je eigene Weise an einem menschlichen, menschenwürdigen
Zusammen-Leben auf und mit diesem Planeten aus der Krise heraus und nach der
Krise zu arbeiten.
In kreativen
Zirkeln, Online-Kongressen, gemeinsamen Meditationen, Umwelt-Organisationen,
spirituell-philosophischen Gruppen, Reiki-Kreisen, Heil-Gruppen, und, und, und.
Es sind diese
Tage, an denen ich wirklich anwesend bin in meinem Leben und tatsächlich die
dinge tue, die an diesem Tag getan werden wollen.
Das sind diese
Tage, an denen ich dankbar für all das Gute und Wohltuende in meinem Leben, dankbar für die Menschen, mit denen ich auf
vielfältige Weise liebevoll verbunden bin, mein eigenes 'kleines' Jetzt lebe.
Ich wünsche mir,
dass es so viele Tage wie irgend möglich sind.
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