Aber, kam ihm die Erleuchtung, war nicht vorgestern Dreikönig gewesen? Und er fragte sich und damit auch Martin laut: "Warum stehen die Weihnachtssachen hier eigentlich noch herum? Die hätten doch längst in den Sommerschlaf geschickt werden müssen!"
Nun, wenn ihre Menschin nicht wusste, was sich gehörte, dann würden Sie eben aufräumen. Gesagt getan!
Während Martin dann doch noch ein bisschen wetierträumte, begann Teddy schon mal mit der Arbeit.
Nun hatte Martin der Ehrgeiz gepackt. Wenn Teddy sich am Adventskalender zu schaffen machte, konnte er ja inzwischen die Tannenbaumkerze verpacken und wegbringen.
Na also, wer sagt's denn!
Derweil kämpfte Teddy mit dem Adventskalender. Bevor dieser in seine Hülle verstaut werden konnte, mussten erst alle im Lauf des Dezember aufgesteckten Figuren und Tiere wieder entfernt werden.
Dabei stellte die Krippe den schwierigsten Teil dar. Weswegen er das als erstes anpackte.
Uff! geglückt! Und ohne abgeknickte oder eingerissene Ecken!
Die anderen Figuren, fast alles Tiere des Waldes, ließen sich leichter aus ihren jeweiligen Schlitzen im Karton holen.
Obwohl..... das Reh, das hatte es auch in sich! Und auch die kleine Blaumeise war nicht einfach zu packen gewesen, immer wieder hatte sie sich gegen seine großen Teddypfoten gesträubt.
Inzwischen hatte sich Martin hinzugesellt. Den knuffigen Bär mit seinem kugeligen Hinterteil hatte er leicht wegholen können. Als Verwandter hatte er sich natürlich kein bisschen gesträubt. Schon schwieriger war es mit dem schreckhaften, Männchen machenden Häschen, aber auch das war Martin schließlich gelungen.
Nächste Etappe: auf dem Wohnzimmerschrank die Glaskugeln mit den Engeln.
Bevor die beiden auf den Schrank geklettert waren, um diese nicht einfache Aufgabe in Angriff zu nehmen, hatten Teddy und Martin genauestens überprüft, was ich, ihre Menschin, gerade machte. Nicht, dass ich etwa in der nächsten halben Stunde herunter ins Wohzimmer käme und sähe, was sie da veranstalteten...
Oh là là! Gefährlich, gefährlich....
Aber auch das gelang hervorragend.
Eine kleine Viertelstunde später saß Martin zufrieden auf dem Fußboden und schloß den Karton, in den er - ganz wie es sich gehörte - die Kugel mit dem filigranen, Trompete blasenden Engel verstaut hatte.
Meine zwei Schlawiner hatten sich nicht getäuscht. Ich kam tatsächlich erst nach unten ins Wohnzimmer, als sie sich auf dem Gabentisch zwischen den Karten und Geschenken offenbar eine Ruhepause gönnten.
Dass sie schon am Aushecken ihrer nächsten Streiche waren, hätte ich mir denken können.
Aber wer hätte diesem Teddy widerstehen und ihm und seinem Gefährten böse sein können?
Lachend ging ich in die Küche und machte mir einen Tee.
Bevor ich wieder nach oben an den Schreibtisch verschwand, knuddelte ich meine beiden Abenteurer noch tüchtig. Nicht bedenkend, dass...
... sie natürlich ihre Neugier nicht würden bezähmen können. Kurz darauf nämlich schnappten sie sich die am schönsten aussehende Schachtel, kletterten mit ihr von der Anrichte, um sie auf dem Boden sitzend in Ruhe öffnen zu können.
Was hatten wir denn da?
Briefpapier. Hm. Immerhin ganz schön besonderes Briefpapier. Allerdings ist Briefe schreiben mit Teddypfoten nicht ganz einfach. Aber - da oben, in dem Fach unterm Deckel - oh, wie schön! jede Menge Sticker. Damit ließ sich ganz sicher irgendwann etwas anfangen!
Was Menschen so mit Briefpapier anfangen, damit beschäftigten sie sich kurze Zeit später.
Jemine, was für ein Berg Karten da zusammengekommen war!
Ganz selbstverständlich gingen auch diesmal meine zwei süßen Gauner
davon aus, dass alle ankommende Post, wenn schon nicht
direkt für sie, dann doch wenigstens auch für sie sei.
Ungeniert nahmen
sie sich alle Zeit der Welt, all die wunderherrlichen Weihnachtskarten
mit ihren lieben, fröhlichen, phantasievollen Grüßen und Wünschen zu
lesen.
Das Beste zum Schluss!
Diese Devise gilt auch für Teddys. Natürlich hatten sie die Schachtel mit ihrem Konterfei darauf schon gleich zu Anfang gesichtet. Und dass da was Leckeres drin sein musste, hatten ihre feinen Näschen ihnen schon mitgeteilt, ehe sie sie richtig gesehen hatten.
Jetzt war der Moment gekommen, um gemeinsam diese Schachtel von der Anrichte auf den Boden zu schleppen, sich in der ins Zimmer scheinenden Sonne niederzulassen und nach Herzenslust die herrlichen, selbstgebackenen Weihnachtsplätzchen zu genießen, die ein lieber Mensch extra für sie geschickt hatte.
Denn das war doch wohl klar: eine Schachtel, auf der lauter Teddys zu sehen sind, konnte nur für Teddy und Martin bestimmt sein!
Das ist eine schöne Geschichte! Du hättest Kinderbuchautorin werden sollen ... ;-)
AntwortenLöschenDanke fürs Kompliment :-)
AntwortenLöschenEs gibt noch ein paar mehr solcher Teddy-Bildergeschichten hier im Blog verstreut:
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