Seiten

Sonntag, 31. Mai 2020

?Neue ? ?Normalität ?


"Neue Normalität" - Was für eine geniale Worterfindung!

Ich wüsste zu gerne, von welchem Spin-Doctor diese Wortschöpfung kommt, die in wörtlicher Übersetzung auch in den Niederlanden benutzt wird. Die Kombination von "neu" – was Entwicklung, Fortschritt, Verbesserung signalisiert mit "Normal", woran emotionale Verknüpfungen von Vertrautheit, Geborgensein, immer gleichen Abläufe, Zuhausefühlen, Autopilot, 'so muss es sein' usw. gekoppelt sind, suggeriert, das man hiermit auf jeden Fall auf dem richtigen Weg und alles gut sei.

Nichts ist weniger wahr.

Liselotte von der Pfalz um 1700
Gemälde von André Bouys
Neu ist daran gar nichts.
Schon in den 1690er Jahren, als Liselotte von der Pfalz die Pocken bekam, waren Quarantäne, Abstand halten und Soziale Isolation die Mittel der Wahl. (Quelle: "Madame sein ist ein ellendes Handwerck", Dirk van der Cruysse, Piper 1995, Kapitel X)
Es ist also ein uraltes Mittel beim Auftauchen von epidemischen Krankheiten, geschuldet der Hilflosigkeit im Umgang damit. Man weiß sich keinen besseren Rat, kann den Erkrankten von seiten der Medizin nicht wirklich helfen und beschützt dann mal lieber sich selbst und den Rest der Menschheit vor Ansteckung.
Liselotte hatte – im Gegensatz zu den Menschen, die heutzutage in den Krankenhäusern isoliert werden – immerhin noch das Glück, dass fünf ihrer Hofdamen, die der König ebenfalls hatte wegschicken wollen, mutig in ihrer Nähe blieben. Sie hat, bärenstark wie sie war, die Krankheit überwunden, und offenbar wurde keine der Hofdamen angesteckt.

Und Normal?
Normal ist daran schon überhaupt nichts.
Dies sind Zustände, an die man sich besser niemals gewöhnt und die man immer, IMMER! als Ausnahme betrachten sollte. Wo sind wir denn, wer sind wir denn, dass wir so etwas als 'normal' betrachten sollten?

Grundrechte außer Kraft setzen
Abbildung aus dem Artikel im Sonntagsblatt vom
23 Mai 2019 zum 70 jährigen Jubiläum des Grundgesetzes

Freiheit der (öffentlichen) Meinungsäußerung, Demonstrationsfreiheit, Unverletzlichkeit der Person – alles aktivistisch in schnell durchgepeitschten Gesetzen aufgehoben. Dazu eine Exekutive, die mit beispielloser Gewalt durchsetzt, dass abweichende Meinung genau nicht frei und öffentlich geäußert wird. Man gibt allen unliebsamen Gedankengängen den Stempel "Verschwörungstheorie" oder "Gefährder" (weil sie sich gegen die geltenden Maßnahmen aussprechen und damit den Rest der Welt gefährden) und darf dann ungestört zensieren und festnehmen.  

Es geht hier gar nicht darum, ob ich dieselbe Meinung habe, wie diejenigen, die die ihre kundtun wollen. Es geht darum, dass diese Meinung gesagt, geschrieben, als Film gezeigt werden darf, ohne Zensur, auch und gerade, weil sie von dem abweicht, was als offizielle Meinung gilt.
Demokratie und alle Wissenschaft leben davon, dass widerstreitende Meinungen geäußert und Differenzen benannt und ausgetragen werden. Wenn nur noch eine einzige Lesart zur Interpretation des Geschehens gilt, nennt man das…. wie? Jede und Jeder weiß die Antwort.

Maskiert herumlaufen

Freepic von Vecteezy
Die Idee hinter der Verpflichtung, beim Einkaufen (in Deutschland) und in öffentlichen Verkehrsmitteln Maske zu tragen ist, andere vor den eventuellen eigenen Keimen zu schützen.

Bei trotz aller zugenommenen Testaktivität insgesamt noch 8.000 Infizierten in ganz Deutschland (Stand 28.05.2020 – RKI Website "Dashboard")  ist, so hat ein Statistiker ausgerechnet, die Gefahr, von einem Zug überrollt zu werden, statistisch größer, als die Gefahr, angesteckt zu werden.
Was ist dann genau der Nutzen der Masken?

Jedenfalls sind sie AUCH enorm schädlich. Hier sind ein paar Studien zum Thema zusammengetragen und ausgewertet.
Z. B. kann die Rückatmung des Virus über die Nase sehr gefährlich sein.
Oder es wird berichtet, dass mehr als 80% medizinischen Personals, das längere Zeit eine Maske tragen musste, davon Kopfschmerzen bekam. Verringerter Sauerstoffgehalt und erhöhter CO2-Gehalt im Blut sind die Ursache. Beides führt auch zu einer Schwächung des Immunsystems.
Dann gibt es noch psychologische Effekte:
Das Tragen von Gesichtsmasken ist eine ständige Erinnerung daran, dass wir uns vor diesem unsichtbaren Feind fürchten sollten. Es besteht kein Zweifel, dass das Tragen einer Maske die Sorge und Furcht vor der Erkrankung verstärkt. Überall in der Öffentlichkeit maskentragenden Menschen zu begegnen hinterlässt Besorgnis und Furcht. Auch dies ist also ein immunsuppressiver Faktor des Maskentragens.

Durchpeitschen von Gesetzen im Eiltempo 

Nachdem schon seit Beginn der C-Virus-Krise immer wieder Gesetze im Schnelldurchgang erlassen und geändert wurden, sind am 14. Mai sind die neuesten, sehr eingreifenden Regelungen im "Zweiten Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite" beschlossen worden.

Dabei hat sich, zu meiner großen persönlichen Enttäuschung, Bündnis 90/Die Grünen enthalten anstatt dagegen zu stimmen. Und das, obwohl sie "zu viele Kröten in der Suppe" dieses Gesetzes gefunden haben. Die FDP hatte ebenfalls Bedenken, die Fraktion hatte wegen der Verordnungsermächtigungen zugunsten des Gesundheitsministeriums schon beim ersten Paket „große Bauchschmerzen“ gehabt. Nun gebe es eine veränderte Lage und es stelle sich die Frage, ob die „Blankoermächtigungen“ für das Ministerium noch verhältnismäßig seien.

Die Expertenanhörung zu dem Gesetzentwurf habe gezeigt, dass die erweiterten Handlungsmöglichkeiten des Ministeriums verfassungsrechtlich bedenklich seien. „Die Beteiligungs- und Kontrollrechte des Parlaments bleiben hier eindeutig auf der Strecke.“ Nachzulesen auf der Website desDeutschen Bundestages. 

Teile dieses Gesetzes sind ein echtes Ermächtigungsgesetz, das dem Gesundheitsminister viel zu große Machtbefugnisse gibt. Im Wikipedia-Artikel zum Gesetz kann man fundierte Kritik von führenden Juristen dazu nachlesen. 

Vielleicht sind manche der bislang erlassenen Regelungen tatsächlich not-wendend gewesen. Das wird sich erst im Nachhinein wirklich erweisen, wenn gediegene wissenschaftliche Untersuchungen abgeschlossen sind. Und wenn ein Untersuchungsausschuss oder welches Gremium auch immer herausgefunden hat, was außer den in die Öffentlichkeit gebrachten Motivationen die Politiker und Entscheidungsträger sowie ihre Berater noch alles angetrieben hat.

Eines jedoch ist felsenfest sicher:
Dies alles bin ich nicht bereit, als "normal" hinzunehmen.

Es ist und darf ausschließlich sein eine aus der empfundenen Not entstandene Strategie, die frühestmöglich wieder aufgehoben werden muss!

Freitag, 29. Mai 2020

Chancen und Nebenwirkungen


Ich schaue einen Monat zurück, nehme mir Notizen vor, die ich am 25. April gemacht habe zu einem Online-Vortrag von Felix Kuby: "Was Corona mit uns macht".  Kuby hat das Video bereits im März aufgenommen. Es ist also wirklich ein Rückblick in die Anfangsphase dieser Krisenzeit.

Das Wichtigste ist: du gehst nicht in Resonanz und arbeitest mit Dir selbst.
Die Frage ist: wo ist die Brücke zwischen der Corona-Panik und den Problemen, die du vielleicht schon vor Corona bearbeitet hast? Corona wirkt wie ein Katalysator. Bringt nochmal mehr Energie in die Probleme hinein, die man sowieso schon hat.
Corona dramatisiert. Und das ist gut. Denn dadurch, dass es dramatisiert, suchen wir schneller nach
Lösungen.

Die Herausforderung ist: Lernen, in die eigene Kompetenz zu kommen. Die Panik, der Druck, drängen uns dazu, zu lernen. Die Seele weiß, was man braucht. Intuition vertrauen. Rechte Gehirnhälfte (die nicht-analytische).

Schau hin, was der Vorteil für Dich in der Situation ist, so wie sie jetzt ist. Was bringt sie Dir?
Schau NICHT auf das, was Dir jetzt fehlt. Schau auf das, was Du jetzt gewinnst.


Das hat es noch nie gegeben: Alle Menschen reden gerade vom selben. Der ganze Globus redet jetzt vom selben Problem.
Schau nach der geistig-seelischen Dimension von all dem, was gerade passiert.

Wenn Du jetzt noch das Wort "Problem" durch "Projekt" ersetzt, hast Du gute Chancen, was draus zu machen.

Am gleichen Tag schaute ich ein Video von Anselm Grün, auch zum Thema Leben in Zeiten des C-Virus. Ähnliche Gedanken:
Die Widrigkeit durchbricht meine Pläne vom Leben. Aber wenn ich diese Pläne durchbrechen lasse, dann werde ich vielleicht auch aufgebrochen für neue Möglichkeiten.
Bist Du von Lustlosigkeit gepackt – lebe Dein Leben selber, pack es an, lasse Dich auf die jetzige Gegenwart ein.

Ganz lange habe ich diese Wochen auf genau diese von Kuby und Grün umrissene Weise betrachtet und gelebt. Immer wieder neu geschaut zu lernen, mit mir, mit den Umständen gut um zu gehen.

Jetzt merke ich, dass scheinbar allerorten die Meisten nach nichts mehr gieren als danach, 
alles wieder so zu haben, wie es vorher war. Mit 1,50 m Abstand dann halt, und schlimmstenfalls auch mit Maskierung. Aber – bitte zurück zum alten Leben! Nix neue Chancen. Nix grundlegende Veränderung unserer Art und Weise des Lebens. Für viele scheint das Wichtigste zu sein: kann ich meine geplante Urlaubsreise im Sommer machen? Wieder Fliegen. Wieder Umweltausbeutung. Wieder Luftverschmutzung. Für persönliches, kurzfristiges Vergnügen.

Davon fühle ich mich enttäuscht. 
Haben die denn alle die Botschaft nicht gehört, die in dieser ganzen Sache liegt?
Es zieht mich runter. Macht mich traurig.
Sollte die Menschheit wirklich aus all dem keinerlei Konsequenzen ziehen?
Außer natürlich der, einander nur noch verschleiert zu begegnen und die Nähe anderer Menschen zu meiden?

Was mich an all dem mit am meisten erschreckt, ist, wie schnell und sang- und klanglos die Bevölkerung sich offenbar an die sogenannte "neue Normalität" gewöhnt hat.
Noch viel mehr erschreckt hat mich, mit welcher Gewalt die Staatsmacht auftritt gegen die, die öffentlich die Meinung von Wissenschaftlern und Ärzten vertreten, die eine vom RKI abweichende Meinung vertreten. Ebenso hat mich erschüttert, dass die Grünen bei der Abstimmung über das neue sogenannte "Schutzpaket" am 14. Mai nicht dagegen gestimmt, sondern sich nur enthalten haben. Trotz all der darin enthaltenen Blanko-Ermächtigungen, auf dem Verordnungsweg am demokratischen Prozess vorbei einschneidende Maßnahmen festlegen zu dürfen. Bis hin zur Impf-Plicht. Das ist ein Armutszeugnis, das mich depressiv macht.

Offenbar funktioniert die Massenseele so, dass, wenn genug Angst und Panikmache ausgestreut und dauerhaft angefeuert werden – die Bundeskanzlerin gestern: "wir leben am Anfang der Pandemie" – Menschen zu Vielem bereit sind in der Hoffnung, dass der Kelch dessen, das die Panik verursacht hat, an ihnen vorübergeht.
Ich selbst bin davon nicht ausgeschlossen.
Schwanke noch immer hin und her zwischen Zuversicht und Über-Vorsicht.

Immer mehr begreift mein Inneres zwar, dass das Ganze ein MENTALES Problem ist.
Aber der andere Teil des Inneren, physiologisch im Hirnstamm festzumachen, der Überlebenswille, gepaart mit dem Wittern von Bedrohung allüberall, schreit aus seinem vermeintlich sicheren Versteck heraus Zeter und Mordio.

Und so sagen wir ein Essengehen mit einem befreundeten Paar ab, wegen meiner Bedenken bezüglich 'Aerosolen' im Raum, ich kenne das Restaurant nicht und weiß nicht, wie die Klima-Verhältnisse dort sind. Bedenken auch, weil niemand weiß, wie gesund Bedienungen und Küchenpersonal sind, wer zwischen Kochtopf und unserem Tisch aufs Essen geatmet, gehustet, geniest hat. Oder wie sauber die Hände der Bedienung wirklich sind.
Aber auch: ich freue mich, dass wir hier in den Niederlanden frei herumlaufen und unmaskiert einkaufen dürfen. Und ich nutze die Freiräume. Manchmal.
Aber auch: ich lausche nach jedem Hüsterchen, habe Angst, mich 'zu verkühlen' und nehme meine chronische Nebenhöhlensache, die mich seit Jahrzehnten begleitet, intensiver wahr als je. Immer mit der Furcht...

In den ganzen nunmehr 67-und-ein-bisschen Jahren, die ich nun hier auf dieser Erde verbringe, habe ich wohl noch nie eine Situation mitgemacht, in der ich so sehr täglich, stündlich, minütlich aufgefordert bin, bewusst meine Einstellung zu überprüfen und nötigenfalls zu korrigieren.
Adieu Autopilot!

Mittwoch, 27. Mai 2020

Durcheinander



Die Lage wird immer verworrener. Kritische Stimmen werden lauter und häufiger, werden mehr gehört, vielleicht trauen sich auch mehr Ärzte jetzt, ihre abweichende Einschätzung kund zu tun. Andererseits bleiben die Warnungen virulent und wird mit weiteren Wellen gedroht.

Da sind einerseits die kürzlich geschehenen Massen-Ansteckungen nach dem Baptisten-Gottesdienst in Frankfurt, dem Scheunen-Fest in Moormerland oder auch (zu Beginn der Epedemie) in der Domkantorei in Berlinwo von 80 Sängerinnen und Sängern 60 krank wurden.

Allerdings: wie immer erleben nur sehr wenige der Angesteckten einen schwerwiegenden Verlauf. Viele haben keine oder nur sehr leichte Symptome. Über Berlin weiß ich das nicht, aber bei den beiden aktuellen Gelegenheiten wurden alle Infizierten durch den Test gefunden.

Wäre es die 'normale' Influenza, hätte sich wahrscheinlich niemand etwas dabei gedacht, wenn jemand aus der Gruppe der Festfeierer oder aus dem Chor an 'Grippe' erkrankte bzw. manch eine/r 'sich erkältet' hätte. Wahrscheinlich hätte niemand die Beschwerden dem Gottesdienst, der Fete, der Chorprobe zugerechnet. Erst durch die Test und das Nachverfolgen der Kontaktpersonen wurde der Zusammenhang hergestellt.



Habe ich durch die Sache mit den 
Das wunderbare, allseits bekannte Cartoon
von Gerard Hoffnung zum Thema 'Opernchor'

Aerosolen, in denen die ansteckenden Viren viel länger in der Luft eines geschlossenen Raumes schweben bleiben, für mich selbst vielleicht endlich die Antwort auf die Frage gefunden, warum ich in der Zeit, in der ich in den 1990er Jahren im Chor sang, bei vielen Auftritten schließlich doch nicht mitsingen konnte, weil ich wieder einmal 'erkältet' war? Die Kirchenchor-Saison ist großen Teils parallel mit der Grippe- bzw. Erkältungssaison: meistens beginnen die Proben nach dem Ende der Sommer-ferien und enden mit dem Auftritt zu Pfingsten. Denn danach kommt die 'Ferienzeit', in der zu viele zu den verschiedensten Zeitpunkten unterwegs sind.

Viele Erkältungsviren sind Coronaviren.
Fragen über Fragen.

Dieser Tage bekam ich von einer guten Freundin einen sehr fundierten, gut durchdachten Artikel des anthroposophischen Arztes und Hochschullehrers für Gesundheitswissenschaften und Sozialmedizin Dr. Thomas Hardtmuth. Auch er macht deutlich, dass, wenn man mehr testet, man mehr findet. Sein Beispiel: wenn ich heute 1000 Menschen teste und finde 30 infizierte Personen, morgen 2000 teste und finde 60 infizierte Personen und übermorgen 5000 teste und finde 150 infizierte Personen, sind es noch immer 30 pro 1000, wie am ersten Tag.


Was mich aber mit am meisten erschüttert hat an dem, was ich bei ihm gelesen habe, ist die Tatsache, dass gar nicht spezifisch nach "dem" Virus SarsCOV2 getestet wird.
Getestet wird lediglich nach einem DNA-Schnipsel, der in  langen Laboratoriumsprozessen isoliert und vermehrt worden ist, und von dem die Virologen wissen, dass er in dem gesuchten Virus vorkommt. Dies Virus ist dasjenige, von dem sie begründet annehmen, dass es verantwortlich ist für die Symptome der Erkrankung, die man COVID19 genannt hat.
Da die Wissenschaft aber 99% aller existierenden Viren nicht kennt, weiß sie nicht, ob diese Sequenz nicht auch in Viren vorkommt, die nicht pathogen sind. (Hardtmuth: mit jedem Salatblatt, das wir essen, nehmen wir ca. 1 Milliarde Viren zu uns. – S. 8)
Tür und Tor offen also für "falsch positive" Tests.

Wie gesagt, bislang ist nur 1% aller existierenden Viren bekannt.
Viren sind nicht grundsätzlich alle pathogen; im Gegenteil sind sie enorm wichtig für das Funktionieren unserer Biologie und der gesamten Natur! Wusste ich bisher nicht.
Hardtmuth beschreibt, dass Viren nicht grundsätzlich etwas "Böses" sind, sondern sogar der Motor der genetischen Evolution. (S. 8ff)

Erneut: alles nicht so einfach.

Aber dann fällt – als 60Plusser – mein Blick auf das, was mit pathogenen Viren dann doch passieren kann: "Das Risiko, schwer zu erkranken steigt mit dem Alter, weil da die Widerstandskräfte nachlassen, Begleiterkrankungen vorliegen und die Immunsysteme schwächer werden. Im Grunde sterben wir nicht an den Viren, sondern an einer ganz bestimmten Disposition wie einer Immunschwäche, ohne die sich kein Virus in unserem Organismus als schwere Krankheit ausbreiten kann." (S.7)
Und nach Erzählungen von Menschen, die 'es' in der nicht so leichten Form hatten, war es kein Spaziergang. Im Interview mit Judith Haferland lässt Dr. Ori Wolff  (Ein Orthopäde, Chirurg und Traumatologe, der vor 20 Jahren angefangen hat, traditionelle Medizin in seinen Beruf zu integrieren) so nebenbei fallen, dass er am C-Virus erkrankt war, und fand es "ziemlich blöd, das zu haben". Er sei  "grippemäßig doch ziemlich platt" gewesen. Und er ist jemand, der viel für sich selbst und sein Abwehrsystem tut!

Und doch bleibt die Aufgabe, die man eigentlich immer hat: sein Immunsystem zu fördern und aktiv zu halten. "Die Aktivität unseres Immunsystems ist der unmittelbare Ausdruck für unsere Ich-Präsenz. Da wo wir etwas Neues erwerben, da wo wir uns wirklich anstrengen, da ist unser Ich präsent. Unsere gesunde Immunität ist auf der biologischen Ebene dasselbe, was auf der seelischen Ebene Aufmerksamkeit, Motivation, Selbstbewusstsein, Gegenwärtigkeit, Interesse, Engagement u.v.m. sind." (Hardtmuth S. 10)

Hardtmuth schlägt auch vor, die Fragestellung umzukehren: wenn eine Gruppe von 100 Menschen einem Virus ausgesetzt ist und danach 20 erkranken (nicht: positiv getestet sind!), was hat bei den anderen 80 dazu geführt, dass sie nicht erkrankt sind?
Er nennt dies "salutogenetisches Denken", also Denken, das schaut, wie Gesundheit entsteht und erhalten werden kann. Ein Denken, das nach ihm "für die Zukunft weit tragfähigere Konzepte liefert als die ganze Angst-Propaganda".

Und jetzt? Und ich?
Weitersuchen. Weitermachen damit, mir in all dem meinen eigenen Weg zu finden.
Was mit der Zeit nicht einfacher wird.