Ich schaue einen Monat zurück, nehme mir Notizen vor, die ich am 25. April gemacht habe zu einem Online-Vortrag von Felix Kuby: "Was Corona mit uns macht". Kuby hat das Video bereits im März aufgenommen. Es ist also wirklich ein Rückblick in die Anfangsphase dieser Krisenzeit.
Das Wichtigste
ist: du gehst nicht in Resonanz und arbeitest mit Dir selbst.
Die Frage ist: wo
ist die Brücke zwischen der Corona-Panik und den Problemen, die du vielleicht
schon vor Corona bearbeitet hast? Corona wirkt wie ein Katalysator. Bringt
nochmal mehr Energie in die Probleme hinein, die man sowieso schon hat.
Corona
dramatisiert. Und das ist gut. Denn dadurch, dass es dramatisiert, suchen wir
schneller nach
Lösungen.
Die
Herausforderung ist: Lernen, in die eigene Kompetenz zu kommen. Die Panik, der
Druck, drängen uns dazu, zu lernen. Die Seele weiß, was man braucht. Intuition vertrauen.
Rechte Gehirnhälfte (die nicht-analytische).
Schau hin, was
der Vorteil für Dich in der Situation ist, so wie sie jetzt ist. Was bringt sie
Dir?
Schau NICHT auf
das, was Dir jetzt fehlt. Schau auf das, was Du jetzt gewinnst.
Das hat es noch
nie gegeben: Alle Menschen reden gerade vom selben. Der ganze Globus redet
jetzt vom selben Problem.
Schau nach der
geistig-seelischen Dimension von all dem, was gerade passiert.
Wenn Du jetzt
noch das Wort "Problem" durch "Projekt" ersetzt, hast Du
gute Chancen, was draus zu machen.
Am gleichen Tag
schaute ich ein Video von Anselm Grün, auch zum Thema Leben in Zeiten des C-Virus. Ähnliche
Gedanken:
Die Widrigkeit
durchbricht meine Pläne vom Leben. Aber wenn ich diese Pläne durchbrechen
lasse, dann werde ich vielleicht auch aufgebrochen für neue Möglichkeiten.
Bist Du von
Lustlosigkeit gepackt – lebe Dein Leben selber, pack es an, lasse
Dich auf die jetzige Gegenwart ein.
Ganz lange habe
ich diese Wochen auf genau diese von Kuby und Grün umrissene Weise betrachtet
und gelebt. Immer wieder neu geschaut zu lernen, mit mir, mit den Umständen gut um zu gehen.
Jetzt merke ich,
dass scheinbar allerorten die Meisten nach nichts mehr gieren als danach,
alles wieder so zu haben, wie es vorher war. Mit 1,50 m Abstand dann halt, und schlimmstenfalls auch mit Maskierung. Aber – bitte zurück zum alten Leben! Nix neue Chancen. Nix grundlegende Veränderung unserer Art und Weise des Lebens. Für viele scheint das Wichtigste zu sein: kann ich meine geplante Urlaubsreise im Sommer machen? Wieder Fliegen. Wieder Umweltausbeutung. Wieder Luftverschmutzung. Für persönliches, kurzfristiges Vergnügen.
alles wieder so zu haben, wie es vorher war. Mit 1,50 m Abstand dann halt, und schlimmstenfalls auch mit Maskierung. Aber – bitte zurück zum alten Leben! Nix neue Chancen. Nix grundlegende Veränderung unserer Art und Weise des Lebens. Für viele scheint das Wichtigste zu sein: kann ich meine geplante Urlaubsreise im Sommer machen? Wieder Fliegen. Wieder Umweltausbeutung. Wieder Luftverschmutzung. Für persönliches, kurzfristiges Vergnügen.
Davon fühle ich
mich enttäuscht.
Haben die denn alle die Botschaft nicht gehört, die in dieser ganzen Sache liegt?
Haben die denn alle die Botschaft nicht gehört, die in dieser ganzen Sache liegt?
Es zieht mich
runter. Macht mich traurig.
Sollte die
Menschheit wirklich aus all dem keinerlei Konsequenzen ziehen?
Außer natürlich der,
einander nur noch verschleiert zu begegnen und die Nähe anderer Menschen zu
meiden?
Was mich an all
dem mit am meisten erschreckt, ist, wie schnell und sang- und klanglos die
Bevölkerung sich offenbar an die sogenannte "neue Normalität" gewöhnt
hat.
Noch viel mehr
erschreckt hat mich, mit welcher Gewalt die Staatsmacht auftritt gegen die, die
öffentlich die Meinung von Wissenschaftlern und Ärzten vertreten, die eine vom
RKI abweichende Meinung vertreten. Ebenso hat mich erschüttert, dass die Grünen
bei der Abstimmung über das neue sogenannte "Schutzpaket" am 14. Mai nicht
dagegen gestimmt, sondern sich nur enthalten haben. Trotz all der darin
enthaltenen Blanko-Ermächtigungen, auf dem Verordnungsweg am demokratischen
Prozess vorbei einschneidende Maßnahmen festlegen zu dürfen. Bis hin zur
Impf-Plicht. Das ist ein Armutszeugnis, das mich depressiv macht.
Offenbar
funktioniert die Massenseele so, dass, wenn genug Angst und Panikmache
ausgestreut und dauerhaft angefeuert werden – die Bundeskanzlerin gestern: "wir
leben am Anfang der Pandemie" – Menschen zu Vielem bereit sind in der
Hoffnung, dass der Kelch dessen, das die Panik verursacht hat, an ihnen
vorübergeht.
Ich selbst bin
davon nicht ausgeschlossen.
Schwanke noch
immer hin und her zwischen Zuversicht und Über-Vorsicht.
Immer mehr
begreift mein Inneres zwar, dass das Ganze ein MENTALES Problem ist.
Aber der andere
Teil des Inneren, physiologisch im Hirnstamm festzumachen, der Überlebenswille,
gepaart mit dem Wittern von Bedrohung allüberall, schreit aus seinem vermeintlich
sicheren Versteck heraus Zeter und Mordio.
Und so sagen wir
ein Essengehen mit einem befreundeten Paar ab, wegen meiner Bedenken bezüglich
'Aerosolen' im Raum, ich kenne das Restaurant nicht und weiß nicht, wie die
Klima-Verhältnisse dort sind. Bedenken auch, weil niemand weiß, wie gesund Bedienungen und
Küchenpersonal sind, wer zwischen Kochtopf und unserem Tisch aufs Essen geatmet,
gehustet, geniest hat. Oder wie sauber die Hände der Bedienung wirklich sind.
Aber auch: ich
freue mich, dass wir hier in den Niederlanden frei herumlaufen und unmaskiert
einkaufen dürfen. Und ich nutze die Freiräume. Manchmal.
Aber auch: ich
lausche nach jedem Hüsterchen, habe Angst, mich 'zu verkühlen' und nehme meine
chronische Nebenhöhlensache, die mich seit Jahrzehnten begleitet, intensiver
wahr als je. Immer mit der Furcht...
In den ganzen
nunmehr 67-und-ein-bisschen Jahren, die ich nun hier auf dieser Erde verbringe,
habe ich wohl noch nie eine Situation mitgemacht, in der ich so sehr täglich,
stündlich, minütlich aufgefordert bin, bewusst meine Einstellung zu überprüfen
und nötigenfalls zu korrigieren.
Adieu Autopilot!
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