Eines schönen Vormittags guckte Teddyaus dem Fenster und sah gerade den Briefträger auf seinem Fahrrad ankommen. Tatsächlich, er stoppte hier, an unserem Briefkasten! Gerade noch aus den Augenwinkeln hatte Teddy erkennen können, dass da Bären auf dem Umschlag abgebildet waren.
Diesmal musste die Post für ihn sein. Bei dem Päckchen war er sich ja nicht so sicher gewesen, ob es für ihn oder seine Menschin gewesen war. Die hatte sich die Stoffdinger jedenfalls inzwischen gegriffen, bär weiß, was sie damit machte!
Glücklicherweise war seine Menschin gerade sehr abgelenkt durch irgendwas, das sie auf ihrem Computer las - die Gelegenheit, sich zum Briefkasten zu schleichen.
Wieder hatte Teddy Glück. Der Briefkasten war nicht richtig abgeschlossen. Die Klappe fiel bei der ersten Berührung mit der Pfote herunter. Es lag tatsächlich ein Brief drin. Zwei Teddies konnte er darauf erkennen.
Und - das ging ein bisschen mühsam, Lesen war nicht sein Lieblingshobby - dann stand da noch drauf:
"An Teddy Bär".
Juchhu!!! Diesmal war es ganz eindeutig für ihn!
Es war nicht ganz so einfach, mit den Pfoten den Brief gut zu packen.
Aber schließlich gelang es ihm, und er konnte den wundersamen Umschlag mit dem süßen Artgenossen darauf packen.
Es war noch eine besondere, sportliche Herausforderung, ihn wirklich aus dem Briefkasten zu holen und dann ins Haus zu bringen.
Aber es gelang!
Völlig außer Atem sass er jetzt auf seinem Lieblingsplatz auf dem Tisch im Arbeitszimmer, zwischen all den Büchern und Papieren, die er so gemütlich fand.
Erst mal verschnaufen!
Auf jeden Fall hatte schon jetzt die Anstrengung sich gelohnt. Er hielt den ersten, eigenen Brief in seinen Pfoten. Ein Brief, der nur für ihn bestimmt war.
Inzwischen war seine Menschin aufmerksam geworden. Nach Luft japsend den Tisch erklimmen - das gelingt auch dem allergschicktesten Teddy der Welt nicht heimlich.
Mit gerunzelter Stirn guckte die Menschin hinter ihrer großen Brille hervor, ließ Teddy aber in Ruhe.
Und so konnte er in aller Ruhe den Umschlag studieren. Erst die Vorderseite, auf der ganz wirklich echt stand, dass dieser Brief für ihn war.
Das war alles sehr aufregend.
Die beiden Artgenossen auf dem Umschlag fand er auf jeden Fall richtig süß! Der eine - oder war es vielleicht sogar eine 'sie'? - hatte einen Brief mit einem Herzchen darauf in der Hand. Bumm, bumm, bumm klopfte da sein kleines Teddyherz noch aufgeregter. Der andere war ein Teddyjunges, das beim Ballspielen auf seinen Allerwertesten geplumpst war und jetzt den Zeichner erstaunt ansah.
Auf der Rückseite des Briefes war ein kleiner Junge auf einem Segelboot zu sehen, der mit seiner Hand nach zwei Bären wies.
Der eine guckte sehr ernst, ob er der Boss auf dem Boot war? Das andere Bärchen war enorm in Spiellaune und hatte sich als Seeräuber verkleidet.
Aber nun wollte er endlich wissen, was in dem Umschlag war.
Das Aufschlitzen des Briefumschlages war schon nicht ganz einfach gewesen.
Aber nun den Brief aus dem Umschlag zu fummeln.... Da war er ganz schön beschäftigt.
Huch - was war das? Da kam noch war anderes mit zum Vorschein. Nicht nur Papier war im Brief-umschlag! Etwas kleines, stabiler anzufühlen als Papier, fummelte er heraus.
So! Geschafft!
Wie schön, dies alles hatte er geschenkt bekommen. Er. Er ganz allein!
Angestrengt studierte er den Brief. Aber das Lesen wollte nicht so recht gelingen. Zu viel Text. Aber das andere, was er bekommen hatte, da konnte er was mit anfangen!
Eine Teddyfamilie auf Strandurlaub, Spielkameraden für ihn! Er hätte Luftsprünge machen wollen. Ließ es aber lieber sein, um nicht die Teddyfamilie aus Versehen auf den Fußboden zu befördern dabei.
Wenn er ehrlich war, wollte er aber nun auch wissen, was in dem Brief stand.
Also fing er an, auf dem Tisch herum zu hampeln, um seine Menschin auf sich aufmerksam zu machen. Keine Reaktion.
Dann räusperte er sich laut. Noch immer keine Reaktion. Schließlich hüstelte er erst ein wenig, und dann täuschte er einen Hustenanfall vor, so als ob er sich furchtbar verschluckt hätte. Die List hatte Erfolg. Erschreckt schaute die Menschin auf und kam besorgt zu ihm gerannt.
Da war der Hustenanfall auch schon vorbei, und er präsentierte mit seinem aller-allerliebsten Teddyblick den Brief. "Kannst Du ihn mir bitte vorlesen?"
Nachdem er noch einen vorwurfsvollen Blick geerntet hatte wegen des vorgetäuschten Hustenanfalls, erbarmte sich die Menschin aber und las ihm den lieben Brief vor, den eine ferne Teddy-Freundin ihm geschrieben hatte. Tatsächlich, es war eine 'sie', die den Brief geschrieben hatte! Auf dem Papier war ein Bärchen zu sehen, das ihm, dem Leser, einen Blumenstrauß überreichte.
Jetzt war er ganz und gar zufrieden.
Überglücklich ließ sich gemütlich nieder und begann mit der Teddyfamilie am Strand zu spielen.
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