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Donnerstag, 10. September 2020

Distanz fatal



"Gespräche sind der wirkungsvollste Weg, tief greifende soziale Veränderungen herbeizuführen." 
(Meg Wheatly, zitiert in N.D. Walsch, Der Sturm vor der Ruhe, Berlin 2012, Seite 65)


Gute Gespräche, mit Menschen, live, gehören zu den Dingen, die ich am meisten vermisse. Schon bevor der Wahnsinn des großen C losging, lebte ich einigermaßen zurückgezogen. 
Aber ich hatte meine Frankfurt-Reisen und dort allerlei Begegnungen mit lieben Menschen. Wir gingen ins Café, gemeinsam Essen, besuchten zusammen Museen, machten Spaziergänge, trafen uns bei einer von uns zuhause zum Kaffeeklatsch.



Mit dem Maskenzwang wurde mir die bequeme Bahn-Reisemöglichkeit nach Frankfurt genommen, ich bin nach 10 Minuten mit so einem Ding vorm Gesicht kaputt. Und vom "urbanen Leben" ist ja auch nicht mehr so viel übrig, mit den Gesichtslappen überall zwischen den Menschen.

So bleiben mir Chats, Telefongespräche, mails, Briefe. 

Und dieser Blog. Der ja mehr eine Einbahnstraße*) ist… aber immerhin kann ich meine Gedanken in die Welt hinaus schreiben.

Und erneut geht mir durch den Kopf: "honni soit qui mal y pense" – Ein Schelm, wer Böses dabei denkt - wenn ich weiterlese, was Meg Wheatly im Jahr 2002 weiter schreibt:


"Echte Gespräche sind (…) ein zeitloser und verlässlicher Weg, wie Menschen gemeinsam denken können. (…) Wir hungern nach Gelegenheiten, miteinnder ins Gespräch zu kommen. Die Leute möchten die eigenen Geschichten erzählen und sind bereit, sich Ihre anzuhören. (….) Veränderung wird nicht dadurch herbeigeführt, dass jemand sich hinstellt und einen Plan verkündet. Veränderung kommt tief aus dem Inneren eines Systems, wenn einige Leute erkennen, dass da etwas ist, was sie nicht länger zu tolerieren bereit sind, oder wenn jemand einen Traum zukünftiger Möglichkeiten hat und sie auf diesen Traum reagieren."

Honni soit qui mal y pense…  
Wenn man bedenkt, dass Regierungen weltweit die Menschen in die Distanz von einander zwingen. Und in vielen Ländern sie auch noch die Hälfte ihres Gesichtes verbergen müssen.
Sich einen Maulkorb umhängen müssen. So nennen es manche.



Es ist für uns als soziale Lebewesen überlebenswichtig, die Distanz zu überwinden.
Wir müssen uns wieder nahe kommen. Wir müssen wieder mit einander ins Gespräch kommen. Gedanken austauschen. Gefühle besprechen. Wie es uns geht. Wie wir mit der Situation umgehen. Können. Wollen. Müssen.

Finden wir Möglichkeiten, zu einander zu kommen!

 

Ich kenne die Regeln in den einzelnen Bundesländern nicht. 
Wir hier in den Niederlanden können einigermaßen frei mit einander umgehen und dürfen auch bis zu 6 haushaltsfremde Personen in der eigenen Wohnung empfangen. 
Wir dürfen einander also besuchen. Sicher gibt es auch vergleichbare Regelungen in Deutschland, wenn die auch pro Bundesland anders sein mögen.
 






Man kann auch gemeinsam Spazierengehen, Radeln, Laufen – Freiluftaktivitäten.

Man muss sich nur trauen.
Lasst uns die Distanz überwinden!





Normalerweise habe ich nicht viel mit Schlagerartigem am Hut. Dieser Song aber hat mich berührt. Darum teile ich ihn hier zum Abschluss meines heutigen Blogbeitrags. 

 
Über den Künstler und seine Motivation ist auf seiner Website  mehr zu finden

Der Song stammt von Alex Olivari (*1967), der über sich selbst schreibt:
"Als Gitarrist, Bassist, Sänger und Keyboarder bin ich schon eine halbe Ewigkeit unterwegs und habe für nationale und internationale Künstler gearbeitet:

Jennifer Rush, Paul Carrack, Spencer Davis, Gloria Gaynor, The Kelly Family, Guildo Horn, Barbara Dennerlein, Tommy Engel, Matthias Reim und viele mehr.

Jetzt konzentriere ich mich auf meine große Leidenschaft: Das Komponieren und Produzieren von Songs."

*) Es ist durchaus erlaubt und erwünscht, Kommentare zu meinen Texten zu schreiben. Manche tun das ja schon. Danke dafür!
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