Heute habe ich wieder ziemlich zu tun mit einer großen Traurigkeit über das verlorene, einigermaßen unbeschwerte Leben. Unbeschwertes Leben, in dem man einfach so irgendwo essen gehen konnte; sich einfach so zur Begrüßung die Hand geben konnte (wisst Ihr noch, das war mal das Normalste von der Welt!); einfach so einkaufen gehen konnte; einfach so Menschen sehen konnte, umarmen, bei der Hand nehmen; einfach so in einen Bus oder einen Zug steigen und irgendwo hinfahren; einfach so irgendwo Urlaub machen; einfach so Feste feiern; einfach so irgendwo unter Menschen sein; einfach so in einer Kneipe am Tresen stehen oder in einem schier übervollen Restaurant noch den letzten Platz ergattern.
Das "einfach
so" ist komplett aus unseren Leben verschwunden.
Es gibt kein
"einfach so" mehr.
Davon kriege ich das Heulende Elend. Im Wortsinn.
Wie komm ich da wieder raus?
Erst mal einen Spaziergang machen, heute scheint glücklicherweise die Sonne, abgewechselt mit dramatischen Wolken, die im rasanten Tempo über den Himmel ziehen. Auch der der Wind hier unten am Boden ist sturmartig. Ich laufe über den Kanaldeich des Winschoter Diep, das durch unser Dorf führt, und wieder einmal wird mir bewusst, dass ich hier ja in einer Landschaft lebe, in der andere Urlaub machen.
Mitten auf der Wegstrecke bleibe ich stehen und halte mein Gesicht in die Sonne. Ich mache die Augen zu und eine Übung, die Christina von Dreien vorgeschlagen hat: jeden Tag 2-3 Minuten sich bildreich und mit den dazugehörigen Gefühlen vorstellen, wie ich mir das Leben nach dem Übergang vorstelle.
Schon besser.
Und dann kam mir, wieder zuhasue angekommen,
ein mailing vom Verlag Hay House auf den Schirm. Der Name hängt
zusammen mit der 2017 verstorbenen, spirituellen Lehrerin Louise Hay. Im Sommer hatte ich schon einmal einen wohltuenden Text von ihr zum Thema gepostet. Auch der Text heute
ist mir eine hilfreiche Herausforderung in diesen Zeiten der wieder
aufgerührten Angst(mache) – Zahlen, Zahlen, Zahlen und bedrohliche Szenarios
aller Orten - , und darum teile ich die (verzeiht mir: holprige) Übersetzung
davon mit Euch.
"Angst ist
eine Begrenzung in unserem Geist. Es gibt so viele Leute, die Angst haben,
krank zu warden oder obdachlos oder was auch immer. Wut ist Angst, die zu einem
Verteidigungsmechanismus geworden ist. Sie schützt Dich.
Angst ist das Gegenteil von Liebe. Je mehr wir Willens sind, zu lieben und Vertrauen zu haben in wer wir sind, desto mehr ziehen wir diese Qualitäten auch zu uns selbst hin.
Wenn wir auf einer Schiene voller Ängstlichkeit sind oder uns beunruhigt fühlen oder besorgt oder uns gerade überhaupt nicht mögen – ist es nicht erstaunlich, wie dann noch dazu alles Mögliche schief läuft in unseren Leben? Eine Geschichte nach der nächsten. Es scheint niemals aufhören zu wollen.
Nun, genau der gleiche Mechanismus greift, wenn wir uns wirklich selbst lieben. Alles beginnt zu laufen wie geschmiert, wir kriegen lauter "grüne Wellen" und finden mit Leichtigkeit unsere "Parkplätze". All diese Dinge geschehen, die unser Leben so wunderbar machen, große und kleine. Wir stehen morgens gut auf und sind den ganzen Tag angenehm und wundervoll im Fluss."
Das Original ist zu finden in diesem Buch von Louise Hay: "The power is within you".O.k. dann. Auf ein Neues.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen