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Montag, 27. Dezember 2021

Zwischen den Jahren

"Fairytale path" -  https://www.freeimages.com
Nun leben wir in der Zeit der 12 Heiligen Nächte, heutzutage oft Rauhnächte genannt, oder auch - wie in meiner Kindheit, Jugend und Jungerwachsenenzeit gebräuchlich - als "zwischen den Jahren" bezeichnet.
Schon immer habe ich mich gefragt, wo dieser Ausdruck herkommt. In einem der Einführungsvideos zu den Rauhnächten, in die ich dies Jahr hineingeschnuppert habe – leider weiß ich nicht mehr, in welchem – wurde dieser Ausdruck folgendermaßen erklärt:
Das Mondjahr, der Jahresrhythmus aufgrund der Mondzyklen, besteht aus 12 Monaten zu 29 oder 30 Tagen. Damit ist es 12 Nächte kürzer als das Sonnenjahr, nach dem wir heutzutage unsere Kalender gestalten, u.a. damit die wechselnden Jahreszeiten immer in die gleichen Monate fallen. Für diesen Unterschied – Ende des Mondjahres zu Ende des Sonnenjahres – wurde irgendwann der Ausdruck "Zeit zwischen den Jahren" gefunden.

Ich lasse dies beinahe vergangene, außerordentlich "seltsame" (Christina von Dreien) Jahr 2021 Revue passieren. Und finde es angesichts all dessen, was es mit sich gebracht hat, nicht ganz leicht, innerlich froh gestimmt in Richtung der Zeit zu schauen, die als "Neues Jahr" – 2022 – nun auf uns zu kommt.
Aber ich bemühe mich.
Gedanken, Impulse, die ich in den letzten zwei, drei Wochen erhalten habe, sollen meinen Blogbeitrag heute abrunden.

historische Neujahrskarte Ende 19. Jhd
"Ich schreibe diese Zeilen in den letzten Stunden des scheidenden bösen Jahres.
Das neue steht vor der Türe.
Möge es minder grausam sein als sein Vorgänger!
Ich sende meinen wehmütigsten Glückwunsch zum Neujahr über den Rhein.
Ich wünsche den Dummen ein bißchen Verstand und den Verständigen ein bißchen Poesie.
Den Frauen wünsche ich die schönsten Kleider und den Männern sehr viel Geduld.
Den Reichen wünsche ich ein Herz und den Armen ein Stückchen Brot.
Vor allem aber wünsche ich, daß wir in diesem neuen Jahr einander sowenig als möglich verleumden mögen."

Diesen Text von Heinrich Heine, vom 31.12.1842, schickte mir eine liebe Freundin mit ihrer Weihnachtskarte. Er macht mich traurig, wehmütig, er ist so wahr.
Jetzt, 179 Jahre, nachdem er geschrieben wurde, gilt er noch immer. Gilt er leider Gottes wieder, muss man sagen. Denn wir hatten wirklich bessere Zeiten erlebt in den letzten Jahrzehnten. Zeiten, in denen Optimismus leichter fiel. Aktuell ist es Arbeit, Zuversicht und Optmismus aufrecht zu erhalten und das innere Licht täglich aufs Neue zum Leuchten zu bringen.

Buch auf ebay verkauft
Vor Jahren, wir waren beide gerade mal Anfang 30, bekamen mein damaliger Freund und ich zum Jahreswechsel das bekannte Zitat von Erich Käster zugeschickt:

"Wird's besser? Wird's schlimmer?, fragt man alljährlich.
Doch seien wir ehrlich, Leben ist immer lebensgefährlich."

Damals erschreckte ich mich furchtbar; in diesem Alter will man alles andere als an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert werden. In den heutigen Zeiten, in denen uns aus politischem Kalkül permanent das Lebensende als ein ganz Schauriges drohend vor Augen geführt wird*), ist wohl kaum eines der bekannten und überall zirkulierenden Zitate besser geeignet, die Gefühlslage vor einem Jahreswechsel auszudrücken.

Wie gut, dass bereits einen Monat vor Weihnachten Susanne Suter dies Gebet zu Mutter Erde in einem ihrer Videos (ab Minute 9:30) verschenkt hat. Mit diesen Wünschen und Bitten in Kopf und Herz gebe ich mir eine andere Stimmung, um auf das neue Jahr zuzugehen. Und diese Stimmung gebe ich von 💖 gerne weiter:

Mensch und Tier in Frieden, Peacable Kingdom
Edward Hicks, gefunden auf Pinterest


Mutter Erde! ich grüße Dich
Möge Dein Licht strahlen immerdar.
Liebe, Licht und Frieden für Mutter Erde.
Liebe, Licht und Frieden für die Menschen.
Liebe, Licht und Frieden für die Tiere.
Liebe, Licht und Frieden in allen Universen und Galaxien.
Liebe, Licht und Frieden auch in der Geistigen Welt.
Liebe, Licht und Frieden auch mit mir.
So ist es. Amen.

 

 

*) siehe das Paper aus dem Bundesinnenministerium vom Frühjahr 2020, in dem die Politik geradezu dazu aufgefordert wird, den Bürgern andauernd und so schaurig wie möglich Angst vor dem Virus einzubläuen. Interessant auch der offizielleMailverkehr hierzu.

 

3 Kommentare:

  1. Ja, ich kenne auch noch, dass man "zwischen den Jahren" keine Wäsche waschen bzw. an der Leine haben soll ... ;-)
    LGA

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    1. Das habe ich noch vor wenigen Tagen wieder gehört, lieber Diogenes.
      Allerdings mit der Einschränkung "Keine Wäsche draußen aufhängen" (wo könnte man eigentlich im Winter Wäsche draußen aufhängen?). Und dazu wurde dann auch eine Begründung geliefert: Es könnten sich nämlich sonst ungute Geister darin verfangen, die man sich dann mit der trockenen Wäsche ins Haus holte.
      In einem anderen Video, einem Interview, fragte die Interviewerin "Aber den Trockner benutzen darf man schon?" Ja, darf man. (Ich hab aber keinen und muss trotzdem waschen.)

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    2. Ich kenne es auch mit Gültigkeit für den Dachboden ... ;-)

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