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Montag, 4. Juli 2022

Senfbaum

 

Salvadora Persica - Foto Wikimedi https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Peelo_10.jpg

Heute teile ich einen kleinen Text mit Euch, den mir eine Freundin aus Groningen gerade geschickt hat.
Ich teile ihn
natürlich in der deutschen Übersetzung 😊

 

Ich war unterwegs in Groningen in Richtung Pepergasthuiskerk (in der jeden Sonntag oekumenische Gottesdienste gefeiert werden, Anm. d. Ü.). Dort erwartete mich eine fantastische Betrachtung zum Gleichnis vom Senfkorn, dem Samenkorn, das – so klein es auch sei – zu einem mächtigen Baum heranwachse. Wir stellen uns dann an automatisch einen hohen Baum vor und bringen das nicht zusammen mit den Senfpflanzen, die wir heute kennen. Annette Merz, Theologie-Professorin an der Universität Utrecht, macht auf einen Baum aufmerksam, der im Englischen auch "Mustard tree" genannt wird: Salvadora persica, und der zur Familie der Brassica gehört, wie die Senfpflanzen.

Im Niger, so berichtet sie, einem trockenen Land mit Wüstenlandschaften, entdeckte ein australischer Forscher das erstaunliche unterirdische Wurzelwerk dieses Baumes (ob es sich wirklich um diesen Baum handelt, wurde mir nicht ganz deutlich, in einem Text zum Projekt ist die Rede auch von z.B. Akazien) und bekam dafür den Nobelpreis. Die Bevölkerung der Republik Niger wurde stimuliert, Bäume, die aus dem vorhandenen unterirdischen Wurzelwerk wieder aufkommen, stehen zu lassen, anstatt sie gewohnheitsmäßig zu fällen.
Insgesamt sind inzwischen 200 Millionen Bäume auf diese Weise neu gewachsen.

Das Holz und Wurzelwerk des Mustard-Tree hat ein starkes Aroma. Viele Teile des Baumes werden traditionell als Heilpflanze benutzt und haben wissenschaftlich nachgewiesene medizinische Anwendungsmöglichkeiten. Holz und Wurzeln sind als natürliche Zahnpflege geeignet, wovon Menschen im Arabischen Raum und Indien traditionell zahlreich Gebrauch machen.

Merz konkludiert dann auch ihre Betrachtung:
"Die Samen, die so klein und fast unsichtbar anwesend sind, wachsen sich aus zu einer sichtbaren, heilende Kraft in der Welt."

Früchte mit Samen des Salvadora Persica Baumes

 

 

Das genau ist es, was wir Heutigen brauchen, in diesen kraftraubenden, unruhigen Zeiten, in denen immer mehr unserer früheren Sicherheiten dahinschmelzen und das Gefühl von Gewissheiten sich immer mehr verflüchtig.

Möge dieser Same, dieser lichtvolle, heilsame Keim, der in jedem von uns anwesend ist, in Dir, in mir, in uns allen wachsen, blühen und gedeihen.

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