Mitte März bis 10. April 2020 täglich. Ab 11. April 2020 erscheinen die Beiträge jeden zweiten Tag. Ab Montag, 22. Juni 2020 immer Montag und Donnerstag abends. Ab Montag, 13. Dezember 2021 am Montagabend nach 22 Uhr.


Sonntag, 15. August 2021

Neue Erde - Das Manifest

Sorry.... hatte mal wieder am Sonntagabend ein Montagsgefühl. Darum einen Tag zu früh geblogt...

Vor ein paar Tagen erhielt ich mit dem Newsbrief von Thenewearthmanifesto einen Text, in dem die beiden Initiatorinnen Catherine und Coco zusammen mit Daniela Ganser die

Essenz des Manifests der Neuen Erde

in einem "Einseiter" zusammengefasst haben. Ich möchte gerne am Bild der Neuen Erde mitmalen und teile hier mit Freude und Dankbarkeit diesen Text:

Ich, ein souveränes Lebewesen, reines Bewusstsein, reine Liebe,
erkenne an, dass ich als Mensch Teil des lebendigen Ökosystems Erde bin.
Ich habe erkannt, dass die Gesundheit unseres Lebens untrennbar mit der
Gesundheit der Pflanzen, Tiere, Gewässer, der Böden, der Luft, und den kosmischen Zyklen verbunden ist.
Ich weiss, ich bin kein Opfer, sondern erinnere mich an die mir innewohnende Schöpferkraft und an mein unendliches Entwicklungspotenzial.

und ich manifestiere
dass überall auf der Erde der lebenswichtige Humus wieder aufgebaut wird.

Ich spüre, wie sich mein Immunsystem an den kristallklaren Gewässern, der reinen Luft und in den geschützten Wäldern stärkt. Jede meiner Zellen dankt für die gesunde Nahrung, welche, begleitet vom Gesang der Vögel und dem Summen der Insekten, auf gesunden Feldern gewachsen ist.

Die Menschen heilen im Einklang mit der Natur.
Unabhängig von Religion, Nationalität, Geschlecht,
Hautfarbe, Einkommen und Bildung, gehören wir alle zur Menschheitsfamilie.

Ich begegne jedem Lebewesen mit Achtsamkeit und Respekt
und löse Konflikte ohne Gewalt.
Geburten werden als heilige Rituale geachtet
und die Angst vor dem Tod gibt es nicht mehr.
Technik wird dort angewandt, wo sie dem Leben dienlich ist, und die Energie stammt aus erneuerbaren Quellen wie Sonnenenergie und Wasserkraft.

 Ich beobachte dankbar
wie alle Menschen voller Begeisterung und in Freiheit ihr individuelles Potenzial entfalten,
und ich verbinde mich mit meiner eigenen unendlichen Kreativität.
Voller Freude zähle ich mindestens ein Handwerk zu meinen Fähigkeiten.

Ich umgebe mich
am liebsten mit Produkten, die von Menschen meiner Region
liebevoll
und im Einklang mit der Natur produziert wurden.
Es gibt keinen Abfall mehr. Alles ist einfach reparier- und wiederverwertbar.
Wirtschaft basiert auf gegenseitiger Fürsorge und Geschwisterlichkeit.

 Ich visualisiere
lebensförderliche Begegnungen und Gemeinschaften in Stadt und Land,
in denen sich die Menschen unterstützen und Halt geben,
wo jung und alt voneinander lernt, wo Menschen mit Behinderungen voll integriert sind.

In den Städten und in den Dörfern wachsen Obst, Gemüse, Beeren und Nüsse.
Oft wird gemeinsam angebaut und gekocht.
Die erfüllenden Arbeitsplätze befinden sich vorwiegend in der eigenen Region.

Ich gestalte
mein Land aktiv mit und werde dabei von Weisenräten
– erfahrenen Herzens-Menschen, die sich auf das Wohle allen Lebens ausgerichtet haben –
unterstützt.
Mir zur Seite stehen Friedenshüter.

 Ich lebe in Fülle,
denn das neue Geldsystem unterstützt das Wachstum des Lebens.

Die Medien verbreiten lebensbejahende Botschaften und Lösungen.
Voller Freude und dankbar nehme ich das Geschenk der Schöpfung und des Lebens an.

www.thenewearthmanifesto.com

 


Donnerstag, 12. August 2021

Rose A.

Rose Ausländer gehört zu den Dichterinnen und Dichtern, die mir sehr wertvoll geworden sind auf meinem Weg. Lange Jahre, Jahrzehnte, war Ihr Gedicht "Wer bin ich" mein Lebensmotto.

Seit ich – bis zum Einburch des großen C in unsere Leben periodisch - in den Niederlanden lebe, und damit mit zwei Sprachen lebe, ist mir das Dichten verloren gegangen. In der einen Sprache nicht mehr zuhause, werde ich in der anderen nie zuhause sein können, so gut ich sie auch spreche, lese, verstehe, schreibe.

Die Gedichte von Ausländer berühren mich sehr. Vieles lese, erfahre ich, als ob es mir aus der Seele geschrieben sei.  Eines der schönsten und berührendsten Geschenke, die ich erhielt, sind drei Gedichte von Ausländer, auf ihrer Schreibmaschine getippt. Gedichte, die sie einer ihrer pflegenden Begleiterinnen in den Jahren ihrer Bettlägerigkeit in Düsseldorf geschenkt hat. Ein Verwandter dieser Dame, der einmal mein Chef war, hat sie wiederum mir geschenkt. Unter all den Vorgesetzten, die ich in meinem Berufsleben mitgemacht habe, war er der angenehmste. Das nebenbei.

Die Gedichte hingen gerahmt in meinem Büro. Und begleiten mich auch heute noch.


Rose Ausländers Gedichte und Gedanken sind es auch, die mich verbinden mit jenem guten Freund, dessen Text der heutige Gastbeitrag zu diesem Blog ist.

Freund macht sich Gedanken über – wie sollte es anders sein – die aktuelle Situation, die politisch in der Bundesrepublik geprägt ist von wütendem Aktionismus und allerlei irrationalen Maßnahmen. Mit sinnvoller Gesundheitspolitik hat das alles nichts mehr zu tun. Das einzige Ziel: einen so starken Impfdruck aufzubauen, dass alle, die aus guten Gründen sich bislang gegen die Spritze entschieden haben, nun doch noch einknicken. Weil ihnen andernfalls dauerhaft die Erfüllung der beiden wesentlichen seelischen Grundbedürfnisses genommen werden soll: des Bedürfnisses nach Zugehörigkeit und Verbundenheit und des Bedürfnisses nach Autonomie und Freiheit.*)

Rose Ausländer ist aktuell

Wir
haben uns nichts vorzuwerfen
wir
wissen was wir tun

Die Anderen
ja die Anderen
das Übel

Wir
wohnen im Weihrauch
das Vaterunser
beschuldigt uns nicht

Wir
eine reiche Gemeinde
zahlreich
gut gerüstet
gegen die Anderen
hinter dem Zaun

Die anderen Übeltäter
wissen nicht was sie tun
(Rose Ausländer)

An diese sakrosankte Haltung denke ich dieser Tage bei den Meldungen bezüglich der Themen: "Impfunwillige und Belastung für die Gemeinschaft" und "Kinderimpfdruck".
Vergessen sind die Maskendeals und zu überhöhten Preisen eingekaufte Masken. Vergessen sind die Kosten für die unsichere Luka-App mit Jahresgebühr. Und vergessen ist auch die Solidarität mit der Welt, wenn jetzt Berichte veröffentlich werden über die Vernichtung von Impfstoffen.
Man begnügt sich mit fingerzeigender Belehrwisserei nebst vermeintlich einschüchternden Maßregelungen und bildet sich ein, gebetsmühlenartige Wiederholungen führten zum Erfolg.

Rechnen scheint da nicht so sehr im Vordergrund zu stehen.
Wie Zahlen verdreht werden können, lässt sich u.a. hier nachlesen: "Sollen Ungeimpfte mehr für ihre Versicherung zahlen? Klingt plausibel. Schließlich füllen sie derzeit vor allem die Krankenhausbetten. Besser wäre, sich an die wahren Verursacher zu halten."


Zu vergessen scheint man auch, dass es Menschen geben soll, die nachdenken und vielleicht auch noch rechnen können und es dann noch wagen, eigene Meinungen zu kreieren.

Und wenn man weiter denken mag, was machen denn die vielen gesunden Menschen, wenn sich die klimatischen Bedingungen weiter verschärfen? Zwischen 1994 und 2017 ist an den Polen und bei den Gletschern soviel Eis verloren gegangen, dass man ganz Großbritannien mit einer 100m dicken Eisschicht belegen könnte. Umrechnen auf die Niederlande bzw. Deutschland dürfte nicht schwer fallen.

Aber man hat ja Zeit und vermeintlich wichtigeres steht im Vordergrund.
Lieb Vaterland, magst ruhig sein.

*)Hierzu siehe Gerald Hüther, "Lieblosigkeit macht krank", Herder 2021, S. 20 ff

Montag, 9. August 2021

Neue Erde

 

 

Innerlich bleibe ich noch ein bisschen bei dem im letzten Beitrag erwähnten Gesellschaftsspiel, in dem
wir – ja, damals! – unseren Phantasien über ein schönes, glückliches, freies, übermütiges, lebensprühendes Sein freien Lauf ließen. Es ist so not-wendend wie nur etwas, solche Vorstellungen zu entwickeln, auszuschmücken und zu pflegen. Ein paar wunderbare Menschen haben eine für jede und jeden zugängliche Initiative ergriffen und bauen eine immer größer werdende Internetpräsenz und Vernetzungsplattform rund um "Das Manifest der Neuen Erde" auf: https://thenewearthmanifesto.com/. Den zugehörigen Film  habe ich heute Vormittag wieder einmal angeschaut und mich gerne den dort in Bilder umgesetzten Visionen hingegeben.

Weil mich die letzten Monate das Thema Heilung und Gesundheit besonders beschäftigt hat, sind auch die Aussagen des Manifestes zu diesem Thema mir heute besonders hängen geblieben.
Wenn unser Heilwesen doch nur schon so weit wäre…!...

Seht selbst, welche Ideen dort entwickelt werden. Das Manifest im Wortlaut zu diesem Thema, es handelt sich um Punkt 1i. des Kapitels "Gesundheit allen Lebens":

Unsere „Krankenhäuser“ werden in ganzheitliche „Heilungs-Räume“ umgestaltet

Warum wir Veränderung brauchen

In der modernen Medizin wird ein „Krieg gegen die Krankheit“ geführt, es wird versucht, sie zu „besiegen“, anstatt ihre Ursache als wichtigen Anhaltspunkt für eine ganzheitliche und nachhaltige Heilung zu betrachten. Der mechanistische Ansatz der heutigen Wissenschaft reduziert den Menschen eine „Maschine“, die repariert werden kann. Anstatt das Immunsystem zu unterstützen und die Selbstheilung durch einen ganzheitlichen Ansatz zu fördern (ganzheitlicher Lebensstil, positive Gedankenausrichtung, Schattenarbeit, Beziehungen und Emotionen etc.), isolieren sich die Menschen und werden von Maschinen und Pharmazeutika im Übermaß versorgt.

Die zweithäufigste Todesursache in den Vereinigten Staaten steht im Zusammenhang
mit Pharmazeutika und deren „Cocktaileffekten“.

Das neue Heilungs-Konzept und der Bau der entsprechenden Räume wird mit dem Wissen und Erfahrungsschatz von Medizinern, Heilpraktikern, Energetikern, Ernährungswissenschaftlern, Physiologen, Biologen, Psychologen, spirituellen Lehrern, Geomanten, Feng-Shui-Spezialisten etc. ausgearbeitet und umgesetzt. 

Mit wenig Aufwand werden aktuelle Krankenhäuser und Intensivstationen vorab mit Pflanzen, Therapietieren, Naturdüften, natürlichen Lichtfrequenzen, Bildern von Pflanzen und Natur heilfreundlicher gestaltet. 

Die neuen Heilungsräume werden von heilenden Wäldern mit speziellen Waldtherapie-Pfaden nach dem Vorbild des japanischen Shinrin-Yoku (Link folgt) mit Achtsamkeitspfaden, Bächen und Wasserflächen umgeben. Tiere und Pflanzen sind Therapiehelfer. 

Spezielle, den Heilungsräumen angeschlossene Landwirtschaftsbetriebe bieten Therapiemöglichkeiten für z.B. Drogenabhängige oder andere Suchtgefährdete Menschen an, (dazu zählen auch Digitale Detox Therapien) und gleichzeitig wird dort gesunde biologische Nahrung für die Heilungsräume angebaut.

Im Konzept der Heilung werden folgende Prinzipien anerkannt: 

1. Der Mensch ist ein spirituelles geistig sehr hochentwickeltes Wesen, das nicht an seiner Hautoberfläche endet. Er ist ein mehrdimensionales Wesen mit mehreren „Körper- Ebenen (u.a. physischer Körper, mentaler Körper, emotionaler Körper, Energie-Körper, kausaler Körper)
die alle miteinander verbunden sind und interagieren.
2. Der Mensch ist ein auf allen Ebenen verbundener Teil des Ökosystems Erde, eines lebendigen Organismus.
3. Die
5 biologischen Naturgesetze.
4.) Alle Lebewesen verfügen über ausgezeichnete Selbstheilungskräfte und ein Immunsystem, die es primär und auf allen Ebenen zu unterstützen gilt, um Krankheiten vorzubeugen und zu heilen.
5.) Jede Krankheit hat eine Botschaft. Von nun an fokussiert sich die Medizin nicht mehr auf die Symptome, sondern auf die Ursachenerkennung und die Vorbeugung der Krankheit.

In den neuen Heilungsräumen werden ganzheitliche Therapiemethoden angewandt, die auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen eingehen.
Heilmethoden, die die Menschen seit Jahrhunderten dabei unterstützt haben, durch die Kraft der Natur und des Geistes zu heilen (wie zum Beispiel Homöopathie, TCM oder Anthroposophische Medizin), sowie „neue“, gut erprobte und bereits erfolgreich angewandte Heilmethoden, die auf Quanten/Frequenzen/Energie/Information basieren, werden voll anerkannt, angewandt und gelehrt. 

Natürliche und lokal gewachsene und produzierte Heilmittel werden bevorzugt, da diese im Vergleich zu den Produkten der Pharmaindustrie kaum Nebenwirkungen haben, vom menschlichen Organismus besser assimiliert werden und dabei auch die lokalen Produzenten fördern.

Die Ärzte weisen ehrlich, unaufgefordert, klar und transparent auf die Nebenwirkungen der Medikamente hin, die sie verschreiben.

Wie gesagt, dies ist lediglich jener Ausschnitt aus dem Manifest, der sich mit dem Thema Heilen befasst.
Persönlich wünsche ich mir, dass viele, viele Menschen diese Initiative kennenlernen und mithelfen, am Bild und der Verwirklichung einer Neuen Erde mitzuweben.


Daher binde ich hier das Video ein, das ich oben bereits verlinkt hatte. Darin kommt das gesamte Manifest zur Sprache, illustriert von märchenhaft schönen Bildern.

Eine virtuelle Gruppe von Menschen meditiert jeden Abend um 21 Uhr, um die Neue Erde zu manifestieren. Hierzu gibt es das Video "Manifestiere das Paradies auf Erden" .
Natürlich kannst Du auch zu jedem anderen Zeitpunkt meditieren 🙏

Die Fotografien sind entstanden bei einem Spaziergang durch den Heemtuin in Muntendam, auf den ich Euch an einem der nächsten Tage ausführlicher mitnehme. 

Donnerstag, 5. August 2021

Dranbleiben

"Gewinner geben nie auf. Wer aufgibt, kann nie gewinnen." Dieser Satz ist mir heute in einem Video
zum Thema 'Manifestation'
von Sonja Ariel von Staden  begegnet. So aus dem Zusammenhang gerissen klingt er einigermaßen großväterlich, nach 'Jungen wie Kruppstahl', nach überholten Erziehungsmethoden. Tatsächlich zitiert Sonja Ariel damit die Großmutter einer Freundin, die diese in ihren Bemühungen im Sport unterstützte.

Bei genauerem, nicht wertendem Hinsehen allerdings steckt viel Wahrheit darin. Ich lasse den Wettkampf-Aspekt in meinen Assoziationen fallen. Und jetzt?

Tatsächlich sind die Verführungen gerade groß, in die Resignation zu gehen. Innerlich aufzugeben.
Die Spaltung in der Gesellschaft ist nicht mehr zu übersehen. In beinahe jeder Begegnung spielt die Gretchenfrage: 'Spritze schon gehabt? – Ja/Nein' eine Rolle. Selbst liebe Menschen, gute Freunde mit einem vage spirituellen Hintergrund, die zur Gruppe jener gehören, die auf die obige Frage "ja" sagen, meinen, mit z.B. auf facebook geteilten Propagandafilmchen
Meinungsmache pro aktueller Politik betreiben zu müssen. Die, die die Gretchenfrage mit "nein" beantwortet haben, bekommen immer mehr Steine auf den Weg, besser: Knüppel zwischen die Beine geworfen. Und mancher der "Ja"-Sager würde ihnen am liebsten mit Knüppeln aufs Haupt schlagen. Wie einst Holger Börner in Hessen, der die Demonstranten gegen den Bau der Startbahn 18 West des Frankfurter Flughafens am liebsten mit der Dachlatte angegangen wäre.*) 

Rosa-Luxemburg-Gedenkstätte Zwickau,
Foto Wikimedia

Die Repressionen gegenüber Andersdenkenden werden immer härter. Die veröffentlichte Meinung ist seit eindreiviertel Jahren mehr oder weniger gleichgeschaltet.**)  Wer selbstverantwortlich sein Leben gestalten will, selbst die Verantwortung über sein Tun und Lassen, seine Gesundheit übernimmt, wird zumindest strafend angesehen. Mit der "Freiheit der Andersdenkenden"***)  ist es nicht mehr weit her. Und damit ist es auch mit der Freiheit an sich nicht mehr weit her.

In der Gefühlslage, die diese Überlegungen bei mir hervorrufen, schaue ich erneut nach der eingangs zitierten inneren Einstellung. Wenn ich möchte, dass die oben beschriebenen Zustände jemals aufhören, dass wir als Menschheit zurückkehren zu einem wirklichen Zusammen-Leben in Akzeptanz und Freiheit, dann darf ich gerade jetzt nicht resignieren. Dann ist es im Gegenteil besonders wichtig, dass ich mir meiner Wünsche und Träume bewusst bleibe.

Kostenfreie Grafik von pngwing.com

Es gibt diesen schönen Satz, der Erkenntnisse der Quantenphysik ins Alltagspraktische übersetzt:
"Energie folgt der Aufmerksamkeit". Wahrscheinlich war es kaum einmal wichtiger als gerade jetzt, mir bewusst zu bleiben über die Richtung, in die meine Gedanken und Empfindungen gehen. Lauter so Sachen zu tun, die der Sponti-Anteil in mir noch nie leiden konnte: Gedankenhygiene. (Allein das Wort schon!) Eine gewissen Disziplin halten. (Brrrrrr!) Meine Gefühle auf das Positive, Lichte, Liebevolle fokussieren. Dauerhaft mutig sein. Beharrlichkeit an den Tag legen. 

Vielleicht kann ich meinen inneren Sponti mitnehmen, wenn ich mich an ein von uns damals – leider viel zu selten gespieltes - Träume-Spiel erinnere: "Nach der Revolution"****). Wir malten uns phantasievoll aus, wie das Leben in der neuen Gesellschaft sein würde.

Damals haben wir das viel zu wenig verfolgt, diese positiven, auf das Neue gerichteten Phantasien. Wir waren zu beschäftigt mit dem, wogegen zu kämpfen uns wichtig schien. Und waren uns überhaupt nicht bewusst, dass wir mit jedem "Weg mit…" oder "gegen…." genau demjenigen mental mehr Kraft verliehen, das gesamtgesellschaftlich hinter uns zu lassen wir erträumten.

Jetzt haben wir eine neue Chance. Jede und jeder. Das Notwendende geht deutlich über 'Münchhausen' hinaus. Es geht um das, was passiert, nachdem ich mich aus dem Sumpf gezogen habe. Ich beschließe, in welche Richtung ich mich wende und gehe los. Und dann: diesen gewählten Weg weiterverfolgen. Dranbleiben.

Postkarte, Jahrhundertwende 20./21. Jhd.

 *) „Ich bedauere, dass es mir mein hohes Staatsamt verbietet, den Kerlen selbst eins auf die Fresse zu hauen. Früher auf dem Bau hat man solche Dinge mit der Dachlatte erledigt.“ – persönlich kann ich mich daran noch erinnern, als wäre es gestern geschehen. Auch an die ganzen Diskussionen danach. Börner äußerte dies in einem Interview im Mai 1982 mit der „Bunten Illustrierten“, vgl. auch Frankfurter Rundschau vom 22. Mai 1982 (Quellennachweis o.g. Wikipedia-Artikel)

**) In den letzten Tagen scherte ausgerechnet die Bild-Zeitung hier aus.

***) "Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden.“ – Rosa Luxemburg, "Zur russischen Revolution". In: Gesammelte Werke, Band 4, S. 359, Anmerkung 3. Dietz Verlag Berlin (DDR), 1983, Zitiert nach Wikipedia

****) mit Dank an Eckhart Grünewald, durch den ich dies Spiel kennengelernt habe

Montag, 2. August 2021

Gefühlschaos

Ich bin zutiefst erschrocken. Und tieftraurig. Aus den Nachrichten heute Morgen erfuhr ich, dass gestern in Berlin ein 49jähriger Teilnehmer an den Demonstrationen für Frieden, Freiheit und Demokratie im Zusammenhang mit Polizeigewalt ums Leben gekommen ist. Im Rahmen mit einer Identitätsprüfung und Festnahme – so die Polizei – sei er kollabiert und später im Krankenhaus gestorben. Videos von Zeugen lassen sehen, wie enorm gewalttätig diese polizeilichen Handlungen waren.

Erinnerungen kommen hoch an den 2. Juni 1967, an dem Benno Ohnesorg durch einen Polizisten erschossen wurde. Damals demonstrierten Studenten in Berlin gegen den Besuch des Schah von Persion in Deutschland. An den 28. September 1985, an dem Günter Saré während der Demonstration gegen eine NPD-Versammlung im Bürgerhaus mitten im tradtionell "roten" Stadteil Gallus von einem Wasserwerfer überrollt wird und stirbt.

Mir wird kalt. Sehr kalt.

Später am heutigen Tag schreibe ich das Datum – 2.8.21 – und mir wird bewusst, dass heute unsere Mutter 100. Jahre alt geworden wäre. Voll innerer Wärme erinnere ich mich an diese wunderbare Frau, lieb, warm, mitfühlend. "Ein scheues Reh" sagte sie manchmal über sich. Ganz sicher war sie eine Hochsensible. Und hat – mit einer Jugend in den 20er und 30er Jahren, mit Jungerwachsensein im Krieg, mit den Erfordernissen der Nachkriegszeit, des Wiederaufbaus, der Familienphase in den 50ern bis 70ern und allem was dann noch folgte -  unter den Härten der Welt und mancher Härte des Lebens gelitten. Auch mit mir hat sie es oft nicht leicht gehabt. Wir haben es nicht leicht mit einander gehabt. Inzwischen kann ich ihr uneingeschränkt dankbar sein für alles, das sie mir mitgegeben hat, das sie in mir zum Klingen gebracht hat, das zu entwickeln sie mir auf die eine oder andere Art geholfen hat. Sie liebte Seerosen und Sonnenblumen. Weder das eine noch das andere kann ich ihr ans Grab in Frankfurt bringen. Meine Schwester in diesem Jahr auch nicht, sie ist gerade weit weg von Frankfurt.

"Aber in unseren Gedanken und in unseren Herzen ist sie ja immer bei uns", schreibt meine Schwester mir in einer Nachricht. Später auf meinem Spaziergang durchs Pärkchen hinterm Haus werde ich besonders bewusst zu den Seerosen im Teich schauen und einen gedanklichen Lichtstrahl nach oben schicken.

Ein gewaltiges Auf und Ab der Gefühle. Die aktuelle Situation mit all ihren erschreckenden Facetten; Kindheitserinnerungen, Trauer, Glück, Dankbarkeit; Grübeleien darüber, wie wohl alles werden wird.

Ich will nicht schon wieder den guten Münchhausen bemühen. Aber irgendwie muss ich raus aus dem Chaos.

Vor ein paar Tagen hatte ich das Buch mit Channelings von Christiane Zimmer "Engel Emanuel" in einem hilflosen Moment einfach 'irgendwo' aufgeschlagen und war beim Abendvortrag über Optimismus und Pessimismus bzw. Vertrauen gelandet. O.k. dachte ich – Treffer! Allzu leicht bin ich in den letzten Monaten geneigt, pessimistisch nach draußen zu schauen, durchgeschüttelt von den widerstreitenden Gedanken und Empfindungen, die eine in dieser C-Situation immer wieder heimsuchen.

Jene Seiten*) schlage ich jetzt wieder auf.

Der Pessimist "glaubt nicht mehr an die Fülle des Lebens (…), " lese ich, "Er hat das Vertrauen in den Lebensfluss verloren. Aber Vertrauen in den Lebensfluss ist ja wiederzugewinnen, wenn die Bereitschaft des Herzens ist." Auch der Optimist muss mit den Fährnissen des Lebens umgehen, aber "er lebt nicht die Bereitschaft, sich von ihnen vernichten zu lassen. Er hat die Kraft, sie hinter sich zu entlassen und interessiert und aufgeschlossen den Weg weiter zu gehen."

Emanuel ruft Pessimistische auf, in ihrer inneren Sackgasse umzukehren, eine andere Entscheidung zu treffen, nämlich die, das Vertrauen in den Lebensfluss zurück zu gewinnen. Hilfreich dabei ist es, wenn " all diese Hindernisse und Behinderungen und Enttäuschungen und Frustrationen des Lebens akzeptiert werden." Man sich gedanklich etwa so einstellt: "ich habe akzeptiert, es fällt mir noch schwer, mich mit der Situation, mich mit den Situationen auszusöhnen, aber ich bin grundsätzlich bereit."

Auch wenn man noch weit von dem fröhlichen Herz entfernt ist, mit dem der Optimist durchs Leben geht – es gibt Hilfen, die jemand sich selbst geben kann, um aus der dunklen Sackgasse herauszukommen. Das Wunderbare ist, dass wir auch über den Körper den inneren Zustand, die Psyche beeinflussen können. Oder, wie Emanuel es sagt: "Der Körper ist Ausdruck (…) göttlicher Liebe, und darum ist er bereit, auch ohne die erfreuliche oder kuriose Situation, die in ein Lächeln oder Lachen führt [welches Freude ins gesamte System bringt, Anm. d.V.] zu helfen, nämlich: Wenn ihr beginnt, euch zuzulächeln, euch an etwas erinnert, was liebenswert war in eurem Leben, was gut war in eurem Leben. (…)wenn ihr die Bereitschaft lebt euch zuzulächeln, es kann ein inneres Lächeln sein, dann fühlt ihr plötzlich, wie ds Herze ganz leicht wird, wie das Herze fröhlich wird, und wie ihr in eine Heiterkeit (…) geht und damit in eine Gelassenheit, die das Vertrauen in das Leben fördert."

So gesehen kam die Erinnerung an meine Mutter zum genau richtigen Zeitpunkt und hat mir mit ihrer liebevollen Wärme die innere Kälte aus der Schreckensnachricht vertrieben.

Weiter Emanuel über eine weitere "ganz wunderbare Hilfe auf diesem mühsamen Weg aus der Sackgasse heraus (…):Wenn ihr euch einmal in Ruhe hinsetzt, in die Vergangenheit geht und euch erinnert, wo ihr euren Einsatz gelebt habt, und es ging gut aus, es fügte sich nach eurem Wünschen und Wollen, wo ihr euren Erfolg erfahren habt und damit eure Möglichkeiten." Diese Erinnerung soll helfen "dass ihr in euren Selbstwert zurückfindet, in euer Selbstvertrauen und in eure Selbstachtung. Und wenn ihr wieder in dieser Dreifaltigkeit steht, dann werdet ihr zu den Entscheidern. Ihr werdet nicht mehr von anderen entschieden. (…) Habt den Mut, stärker an euch zu glauben. Ihr steht in einer Zeit, wo die Angst durch euer Land geht [geschrieben vor 2007!].(…) Die Angst hat noch eine Funktion außer euch zu warnen, zu prüfen, euch nachdenklich zu machen: Die Angst fordert heraus, sie zu überwinden, also in euren Mut und in eure Kraft zu gehen, und zu sagen: Ich probiere es aus, ich will es wissen! (…)

"Schöpft euer Potential aus, (…) seid bereit, aus der Enge herauszugehen, aus der Herzensenge, aus der Sackgasse auf den Weg der Freiheit und des Lichtes!"

Hat geklappt. Schon allein dadurch, dass ich es wiedergelesen habe. Ich fühle mich ermutigt, stehe wieder sicherer auf meinen Füßen. Bin einmal mehr raus aus dem Sumpf. Und dankbar.

 

*) Christiane Zimmer, Engel Emanuel, Liebe löst jedes Leid, Grasmück-Verlag Altenstadt 2007, S. 206ff

Viel gelesen