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Titelbild einer frühen Ausgabe des gleichnamigen Buches von Peter Orben. Vergriffen, antiquarisch zu bekommen.
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Die soziologische Diplomarbeit,
die ich mit einer Kommilitonin Anfang der 80er Jahre über ein Seminar
geschrieben habe, in dem der Phantasiereisenzyklus "Die Reise des
Helden" von Peter Orban durchlebt wurde, haben wir "Tanz auf dem Vulkan"
betitelt. Damals, etwas über 30 Jahre alt, wussten wir nicht, worüber wir
sprachen mit diesem Titel. Vulkan, das schien uns – psycho-logisch gesehen - brodelnde
Lebendigkeit mit von 'der Gesellschaft' als bedrohlich eingeschätzten Elementen
zu sein. Wir lebten in der Großartigkeit unserer frühen Lebensjahre und in dem
Gefühl, alles, was uns begegnet, meistern zu können. Auf dem Vulkan zu tanzen
hatte große Anziehungskraft, und natürlich waren wir überzeugt, dass jener uns
nichts anhaben könne, wenn wir ihm nur auf die richtige Weise begegnen.
Die 70er Jahre mit ihrem Aufbruchsoptimismus (Willy Brandt: "Wir wollen
mehr Demokratie wagen!") waren noch nicht lange vorbei, und der
gigantische Roll-Back der jahrzehntelang anhaltenden Kohl-Ära hatte gerade erst
angefangen. Was er für fatale Folgen haben sollte, war noch lange nicht zu
fühlen.
Heute leben wir alle
wirklich auf einem Vulkan. Und zwar einem, der ganz schwer grummelt und poltert
und eklige Schwefelgaswolken ausstößt. Wohl dem, der heute noch tanzen kann!
An sich wäre
nichts wichtiger, als das. Gerade angesichts der aktuellen Lage. Lebendigkeit
ausdrücken und Optimismus, bei gleichzeitig vernünftiger Vorsorge ohne Panik.
Mir fällt das aktuell
unsagbar schwer.
Eingefallen dazu
ist mir mein eigener Blogpost vom 2. Juni 2020 über
"Luthers
Apfelbäumchen".
'Damals', gefühlt ein Jahrhundert weit weg und doch nur zweieinhalb Jahre her, waren wir noch ganz am Anfang der nicht enden wollenden Krisenzeit. Ach ja!
Jetzt ermutige ich mich selbst ein bisschen, indem ich den Post noch einmal
lese.
Allerdings bin
ich inzwischen um Einiges ausgelaugter als damals. Eben gerade durch das
Nichtendenwollen der einander ablösenden Krisen, die auch noch größtenteils
hausgemacht sind. Und mein Körper hat allerlei Ungemach manifestiert
inzwischen, wie bei so Vielen um mich herum. Gerade die bewussteren Menschen,
die weiter schauen als zum Rand des mediengetöpferten Tellers, haben es oft am
schwersten.
Und trotzdem.
Wenn ich nicht
gerade völlig erschöpft bin von einem dieser körperlichen Symptome, spüre ich
es selbst auch. Es gibt keine Alternative zu dieser Haltung. Das Leben mit
aller Kraft und mit so viel innerem Licht wie möglich leben. Das Herz weit
öffnen und ihm viel, viel Raum geben.
Eine der mir
inzwischen ans Herz gewachsenen Online-Freundinnen, sie lebt weit weg von hier
im voralpinen Süden, hat gestern in unserem Gruppenchat das so berührende Bild
geteilt, das ich für einen – ebenfalls aus dem Jahr 2020, dem Juli stammenden –
Blogbeitrag zu 'Kopf und Herz'
auch gefunden hatte.
So berührend!
Und so wichtig! Danke dafür, Du Liebe❣️
Dieser
Gruppenchatpost hat mich herz-lich erinnert und in mir etwas bewegt.
Und so lasse ich
es für heute bei der Erinnerung an Tips und Techniken, die ich schon einmal
beherrscht und beherzigt habe.
Auch das gehört zum "am eigenen Schopf aus
dem Sumpf ziehen": wende das an, was Du weißt und was Du kannst.