Aus Gründen der Sicherheit für Leib und Leben geht 'man' nun so selten Einkaufen wie nur möglich. Wir auch. Außerdem haben wir Erfahrung machen dürfen mit dem Phänomen 'Hamstern', den leeren Regalen zu Anfang der C-Krise. Unser Schluss daraus: eine *vernünftige* Vorratshaltung. Also nicht übermäßig viel, aber ausreichend. Von den meisten Dingen ein klein wenig mehr als wir in einer Woche verbrauchen, von anderen für eine etwas längere Zeit (2-3 Wochen).
Das hat dazu
geführt, dass wir jetzt anders haushalten mit Lebensmitteln. Bewusster. Weniger
impulsiv. Damit auch weniger spontan. Oft kann ich mir freitags beim besten
Willen nicht vorstellen, worauf ich dienstags Appetit haben werde oder auch:
welche Kapriolen mein empfindliches Verdauungssystem schlagen wird. Trotzdem
sind wir nun gezwungen, bewusster einzukaufen und längerfristig zu denken.
Bei Lebensmitteln, bei denen eine angebrochene Packung länger reicht als
die eine bzw. zwei Wochen (Bio-Laden) bzw. bei Verbrauchsmitteln (Klopapier, Küchentücher, feuchte
Reinigungstücher etc.) habe ich mir angewöhnt, das Datum darauf
zu schreiben, an dem ich die Packung geöffnet habe. So erfahre ich, wie lange eine
Packung hält und wann ich nachkaufen muss, um nicht 'ohne' dazustehen.
Früher …
???früher??? - bis vor 6 Wochen!
... ging das so: Der Honig ist beinahe alle.
???früher??? - bis vor 6 Wochen!
... ging das so: Der Honig ist beinahe alle.
O.k., übermorgen
bin ich sowieso in der Stadt Groningen, dann spring ich schnell beim Ekoplaza
vorbei. Kann ich gleich noch … und … mitnehmen, ist auch mal wieder lecker. Und
vielleicht haben sie auch gerade …? Ich lass' mich überraschen.
Heutzutage sieht
das Ganze so aus:
Beim Müsli
zubereiten fällt mein Blick auf die Honigmenge im Glas. ¼ verbraucht. Wann hab
ich ihn geöffnet? ach ja, vor so und soviel Tagen. Dann reicht es noch ungefähr
bis zu jenem Montag. Einkauf im Ekoplaza in Winschoten ist am Donnerstag
danach. Es steht noch 1 Glas im Vorrat. Also: Honig auf die Einkaufsliste für
den Ekoplaza-Einkauf.
Noch
längerfristiger gilt es bei Lebensmitteln zu planen, die ich in Deutschland
bestelle, weil sie hier nicht zu kriegen sind und auch kein gutes Äquivalent
angeboten wird. Davon habe ich jetzt deutlich mehr im Haus als früher. Schon
der Versandkosten wegen. Ein Durchschnittspaket aus Deutschland kostet 13,90
EUR.
Die ganze
Einkauferei ist durch dies Planen deutlich weniger "nett" geworden,
der "Spaß" daran ist verschwunden. Es ist nun eine sehr nüchterne,
rationale Angelegenheit, bei der wir vor allem der Einkaufsliste
folgen. Spontan eingehen auf "ich hab zum Abendessen auf dies und jenes
Appetit, ich lauf mal schnell zum coop" bzw. "ich fahr mal eben mit der Bahn nach
Winschoten zum Ekoplaza" gibt es nicht mehr.
Aber! ….wie Johan
Cruijff schon sagte: jeder Nachteil hat seinen Vorteil. Durch den Verlust des
spontanen Einkaufsspaßes habe ich auch etwas bekommen. Deutliche Einsicht
nämlich, wie viel ich von was in welcher Zeit verbrauche. Eigentlich auch ganz
nett zu wissen.