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Donnerstag, 23. April 2020

Fragen eines Lesenden ..................................... Vermummungsgebot..... zum Dritten!


Bertold Brecht hat 1935 im Exil das Gedicht "Fragen eines lesenden Arbeiters" geschrieben.
Ich habe es in den frühen 70ern für die Schule lesen 'müssen', und es ist mir sehr eindrücklich bis heute in Erinnerung geblieben. 


Das Gedicht - zitiert in Programm der Partei 'Die Linke'

Vor ein Paar Tagen bekam ich von meinem Freund S. als Reaktion auf meine erste Veröffentlichung zum Vermummungsgebot eine mail. Fragen eines aufmerksam Lesenden. Fragen eines mündigen Bürgers. Satirisch gemeint, leider von der Realität eingeholt:

"Ausgelöst von Altmeiers Berechnungen am 19. April, der als Minister wohl keine Fakemeldung ausgibt, ist folgendes zu überlegen:
In der BRD würden - seiner Aussage zufolge - im Jahr 12 Milliarden Masken benötigt.
Auf den Monat gerechnet wären das 1 Milliarde (zur Erinnerung aus dem Mathe-Unterricht - 1 Milliarde in Zahlen sieht so aus: 1.000.000.000 = 109  Eine  Milliarde ist gleich Tausend Millionen)
Somit täglich schlappe 33 Millionen Masken für die Bundesbürger.
Auf die Bevölkerung gerechnet sind das ca. 0,4 Masken pro Einwohner pro Tag oder in zwei Tagen 1 Maske. Demnach bräuchte eine Person, wo auch immer sie wohnt, im Monat 15 bzw. 16 Masken.

Bei einer Weltbevölkerung von gerade 7.779.112.435 kommt einiges an Masken zusammen.

Da kommen Fragen auf wie:
  • Wird das Vermummungsverbot jetzt eingeschränkt?
  • Wo werden die Masken alle produziert?
  • Wie viele Menschen/Maschinen braucht es dazu und welchen Zeitraum? *)
  • Wie viel Stoff und Bändchen braucht man für 33 Mio. Masken?
  • Gibt es eine Zertifizierung (TÜV, Öko-Zertifikat o.ä.) nebst Produktionskontrollen?
  • Wird es Masken geben mit einem Feuchtigkeitssensor, der anzeigt, wann sie gewechselt werden sollte?
  • Wenn ja, wer gibt die Wechselintervalle vor?
  • Wie wird die Funktionssicherheit gewährleitet?
  • Springt eine Versicherung ein bei Mangelware und entstandenen Schäden?
  • Wie sieht es mit der Beweispflicht aus?
  • Wie viele Masken passen in einen LKW?
  • Benötigen Masken Transportbedingungen, die ihre Funktionstüchtigkeit stabil halten?
  • Gibt es Ausnahmebestimmungen für Nachtfahrgebote bzw. Nachtflugverbote?
  • Wie viele Neueinstellungen sind erforderlich an Personal?
  • Reichen die Fuhrparks, Bahn oder Flugzeuge aus oder benötigt es Neuanschaffungen?
  • Wie ist es um eine verteilungsgerechte Logistik bestellt?
  • Können Kampfdrohnen so umprogrammiert werden um schwer zugängliche Gebiete mit benötigten Masken zu versorgen?
  • Wieviel Lagerfläche wird beansprucht und wird Wachpersonal benötigt?
  • Sind neue Bauten zu beantragen und wie sieht es um die Dauer der Genehmigungen aus? 
  • Landen die gebrauchten und sicher eingepackten Masken im Sondermüll? 
  • Müssen neue Deponien erschlossen werden? 
  • Wie sieht die Entsorgung aus? 
  • Wer wird denn für all das zuständig sein und über welche Kompetenzen verfügen die Personen? 
  • Wie sieht die Finanzierung des Großprojektes aus?





Mit Masken lassen sich auch Meinungsäußer-ungen gut übermitteln. 
Selbst genähte Masken geben darüber hinaus einen guten Einblick in die Stoffrestekiste der Trägerin/des Trägers bzw. lassen sehen, welche Art Geschirr-tücher der/diejenige bevorzugt.
 
Demnächst gibt's dann sicher auch Maskenbeauftragte, Maskenkontrolle, Maskenpolizei, Maskenmanager und Maskenkonferenzen 
...der Mass(k)enaktionismus geht weiter!"

*) Minister Altmeier laut Tagesschau und anderen Medien: "Ziel sei es, in der zweiten Sommerhälfte Millionen OP-Masken und Mundschutze in Deutschland produzieren zu können. Man könne den Unternehmen zwar nicht vorschreiben "was oder wie viel sie zu produzieren haben", betonte der Minister. "Wir werden die Industrieproduktion aber mit Investitionszuschüssen und Abnahmegarantien mit in Gang bringen."

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