Vergangene Nacht
träumte ich wunderbar lebendig und fröhlich vom gemeinsamen Essen mit einer
großen Gruppe Freunde.
Das Ganze fand im
Freien statt. Bei wunderbarem Wetter mit angenehmen Temperaturen, so wie es dieser
Tage ist. Der Ort: ein Demeter-Bauernhof irgendwo. (Nein, Ihr lieben
Menschen aus der Frankfurter Umgebung, nicht der Dottenfelder Hof.) Alle
Anwesenden waren auf irgendeine Weise mit den Vorbereitungen für die gemeinsame
Mahlzeit beschäftigt. Manche richteten die Tafel her, schleppten Stühle hebei,
hingen Lampions auf. Andere bereiteten gemeinsam das Essen zu. Es wurde Brot gebacken,
Gemüse geschnitten und gedünstet, frische Kräuter wurden direkt aus dem Kräutergarten
in die Küche gebracht und verarbeitet, Backofenkartoffeln brutzelten vor sich
hin. Große Käseplatten wurden vorbereitet, und Kilos von Erdbeeren gewaschen
und verarbeitet. Dazu gab es Yoghurt aus der hofeigenen Molkerei aus Milch von
Kühen mit Hörnern. Die Stimmung war kreativ-ausgelassen, jede und jeder fand
problemlos einen Fleck um mitzutun, und wer gerade mal ausruhen wollte, ruhte aus.
Eine große, fröhliche Verbundenheit untereinander war zu spüren.
Später, als alle
beim Essen saßen, waren so viele Leute zusammengekommen, dass noch schnell
Gemüse nachgekocht werden musste, aus dem hofeigenen Tiefkühlvorrat. Die klassischen
Erbsen und Möhren.
Offenbar träumt
etwas in mir davon, wieder mit Menschen zusammenzukommen. Träumt davon, meine
beste Freundin, meine Schwester, meine Nichte, … zur Begrüßung herzlich zu umarmen.
Träumt davon, dicht an dicht an einer improvisierten Tafel zu sitzen, sich munter
schwatzend gegenseitig die Schüsseln mit Essen, Platten mit Käse oder Gebäck, Körbe
mit Brot zu reichen, ohne schaudernd an irgendwelche Viren oder Bakterien
denken zu müssen.
Fröhlich bei
einander sein, sich nicht nur fernmündlich hören und auf einem Bildschirm sehen. Sich gegenseitig auch spüren,
die gegenseitige Ausstrahlung ganz direkt fühlen. Aus den vielen guten Launen
der Anwesenden und den vielen persönlichen Glücksgefühlen ein großes,
gemeinsames Glücksgefühl und eine große, gemeinsame gute Laune werden lassen.
Dass dies nun,
und wahrscheinlich noch lange, nicht möglich ist, macht etwas mit den Menschen.
Es verursacht wahrscheinlich mittel- und langfristig mehr gesellschaftlichen
Schaden als alle ökonomischen Krisensituationen zusammengenommen.
Was können wir tun, um auch in der heutigen Situation die Erfahrung von
Gemeinschaft zu schaffen? Ich habe bislang keine Antwort dafür gefunden. Das täglich virtuell
gemeinsame "Freude-ins-Feld-bringen" verbindet zwar ein wenig,
genauso wie das Teddybären-ins-Fenster-Setzen hier in der Provinz. Doch weiter?
Ob die Balkonsingerei in Deutschland funktioniert, kann ich von hier aus nicht
sagen. In unserer dörflichen Umgebung im Norden der Niederlande ist es
jedenfalls mehr oder weniger still. Die Einzelnen, Paare oder Familien köcheln
im eigenen Saft vor sich hin. Oder schießen alle Regeln der Vorsicht in den
Wind und empfangen Besuch von Familie oder Freunden ☹
Darum auch kämpfe
ich noch mit mir, ob ich morgen früh um 10:15 h "Christ ist
erstanden" auf unserer Terrasse blockflöte.
Und so laufe ich
weiterhin mit der Frage herum:
Was können wir
tun, um auch in der heutigen Situation, unter Einhalten der Vorsichtsmaßregeln,
die Erfahrung von Gemeinschaft zu schaffen?
Den Impuls für
diesen Traum hat mein Unbewusstes wahrscheinlich aus dem Text "Du fehlst" von Daniel Zamilski, Pfarrer der Pfarrei "Heiliger Ingobertus" in St.
Ingbert, aufgeschnappt.
Für den Hinweis
auf seine täglichen "Impulse" danke ich einer lieben Brieffreundin
sehr herzlich.
Ach ja meine liebe Schwester, gerne würde ich mit dir und Johanna zusammen tafeln, vielleicht im Hof wo Johanna und dich einst lebten und mit anderen lieben Freunden, und uns umarmen und glücklich miteinander sein.
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