Es ist Winter. Und was für einer!
Nicht Winter
draußen in der Landschaft.
Den gibt es zwar auch, in manchen Gegenden jedenfalls. Bei uns erschien
er nur zu einem kurzen Gastspiel. Nach ein paar Stunden Schneeweiß war wieder
alles braun, grün, nass, matschig. Das macht eine nicht gerade frohgemut. Doch -
Den strengen Winter, den
ich meine, erleben wir draußen in der Gesellschaft. Den erleben wir durch die Maßnahmen und das immer wieder neue Verbreiten von Panik. Die Zahl der positiv Getesteten, las ich heute
als Überschrift in der Zeitung, ist so niedrig wie zuletzt im Oktober. Trotzdem
sollen jetzt noch schärfere Maßnahmen ergriffen werden. Habe ich auf der selben Zeitungsseite gelesen.
Noch mehr
Einschränkung der Bewegungsfreiheit.
Noch mehr Einschränkung der Atemfreiheit.
Noch mehr Kontaktbeschränkung.
Noch mehr Vereinzelung.
Noch mehr Angst.
Noch mehr Verkriechen. Noch mehr Bedrohungsszenarien.
Der Kälte, die sich dadurch ins Herz schleichen will, begegne ich entschlossen mit innerer Wärme.
Herzenswärme gegenüber allen Menschen, mit denen ich auf die eine oder andere Weise Kontakt habe. Sei es telefonisch, per Brief, per mail, beim Spazierengehen, an der Kasse im Supermarkt, bei einer Zoom-Zusammenkunft.
Ein Text von
Lothar Zenetti, den ich in einem Büchlein mit Inspirationen für 2021 fand, das
ich zu Weihnachten geschenkt bekam, bringt ermutigend auf den Punkt, worum es geht:
Winterpsalm
Die Abbildung stammt aus einem Artikel darüber, wie überlebensnotwendig Kuscheln für uns Menschen ist. |
Es ist jetzt nicht die Zeit, um zu säen.
An uns ist es, in winterlicher Zeit uns
eng um das Feuer zu scharen
und den gefrorenen Acker
in Treue geduldig zu hüten.
Andere vor uns haben gesät,
andere nach uns werden ernten.
An uns ist es, in Kälte und Dunkelheit
beieinander zu bleiben und
während es schneit, unentwegt
wachzuhalten die Hoffnung.
Das ist es,
das ist uns aufgegeben
in winterlicher Zeit
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