Mitte März bis 10. April 2020 täglich. Ab 11. April 2020 erscheinen die Beiträge jeden zweiten Tag. Ab Montag, 22. Juni 2020 immer Montag und Donnerstag abends. Ab Montag, 13. Dezember 2021 am Montagabend nach 22 Uhr.


Montag, 29. März 2021

Frühlingsbotenspaziergang in Zuidbroek

Heute im Lauf des Tages überfiel mich wie aus dem Nichts eine ungeheure Traurigkeit und große Sehnsucht. Irrsinniges Heimweh. Heimweh nach jenem Frankfurt, Heimweh nach jenem Deutschland, das ich bis Anfang März 2020 gekannt und geliebt habe. Beides ist für immer verloren. Die Prozesse, die inzwischen stattgefunden haben, sind unumkehrbar. So wie es war, wird es nie wieder werden. Wie es alles sein wird, sollte es irgendwann ein "Nach dem C" geben?
Auf jeden Fall völlig anders als vorher.

Den Kaufhof gibt es nicht mehr. Karstadt auch nicht. Wie es gegenwärtig um H&M steht, weiß ich nicht. Und eine solche entspannte Atmosphäre, in der Menschen dicht auf dich laufen, sich treiben lassen in der Menge oder einfach so in einen Laden laufen, weil sie was kaufen wollen oder Lust haben, nach etwas zu stöbern? Auch die gibt es nicht mehr. Es. Ist. Zum. Heulen.

Wie gut, dass ich mir vorgenommen hatte, die Ergebnisse meiner ausgedehnten Fotosafari in Zuidbroek heute vorzustellen. Zuidbroek ist da, wo andere Urlaub machen. Jedenfalls so ungefähr. Während meiner Spaziergänge der letzten Tage habe ich ausführlich den Boten des Frühlings nachgespürt. Ich war total überrascht, wie viele Pflanzen schon kräftig Blatt treiben und welche Vielfalt an wunderbunten Blüten überall zu sehen ist. Kommt also mit auf meine tägliche Runde durchs Dorf und staunt mit mir.

Auf der Grenze zwischen der Einfahrt unserer Nachbarn und unserer Einfahrt wachsen ein paar Zierapfelbäumchen, die sich, abgesehen vom Blattaustrieb, kräftig aufs Blühen vorbereiten.

Zwei Häuser weiter steht im Vorgarten eine Magnolie, die uns alle jedes Frühjahr aufs Neue mit ihrer Blütenpracht begeistert. Wenn ich dieser Knospe glauben darf, wird es nicht so wahnsinnig lange mehr dauern, bis es dies Jahr so weit ist.

An der nächsten Ecke biegen wir rechts ab, um zu dem Pärkchen hinter unserer Häuserreihe zu gelangen. Seit kurzem trägt es den Namen eines Widerstandskämpfers und heißt nun Jan Emmens Plantsoen. Enthusiastisch blühende Gänseblüm-chen begrüßen uns gleich am Eingang.

Die Spirea, die am Ufer des Entwässerungsgrabens hinter unseren Gärten steht, hat schon viel Blatt.

 

 

Ich liebe weißen Krokus. Wahrscheinlich, weil er so selten ist.

Dieser war einen Tag, nachdem ich ihn fotografiert hatte, niedergetrampelt. Hoffentlich-Vielleicht durch spielende Hunde. Und nicht durch Mutwillen von Menschen.



Zierquitten, auch schon voll in der Blüte. Wären die nicht viel später dran?




Gleich nebendran fand ich diese typischen Frühlingsblüher, eine Zwiebelpflanze. Name? Leider vergessen. 

Die Trauerweiden überraschten mich heute mit über Nacht deutlich gewachsenen jungen Blättern. 




Auf Blesshuhnküken dürfen wir uns dies Jahr auch wieder freuen. Herr und Frau Blesshuhn sind eifrig beschäftigt mit dem Nestbau. Wobei der hohe Wasserstand in den Weihern nach dem regenreichen Winter sich noch als Problem erweisen könnte.
Das Schilf steht viel mehr unter Wasser als im vergangenen Jahr. Und doch bauen sie erst mal an der gleichen Stelle.



Auch Teichrallen gibt es hier. Die brüten aber versteckt auf der Insel im Weiher und sind auch so scheu, dass ich nur mit Hilfe des Teleobjektivs eines beim Fouragieren fotografieren konnte.

Nun verlassen wir den Park und laufen durch die Stationsstraat, wie der Name schon sagt: entlang des Bahnhofs in Richtung Dorfkern.

Knospen an einem Kastanienbaum vorgestern.


Und heute.






Eines der zahlreichen Hühner, die mit dem Damwild, den Ziegen, Enten und Gänsen im Tiergehege leben. Windgeschützt lässt es sich herrlich sonnen.

Im Garten des Bahnhofshotels. Sind es Azaleen oder Rhododendrons?
Jedenfalls schön.

Auch dieser Strauch steht im Hotelgarten. Es ist kein Ginster. Aber was ist es dann?


Die Blüten in Nahaufnahme


Weiter Stationsstraat:



Ich bin komplett überwältigt von der Vielfalt dessen, was mir die Frühjahrsnatur präsentiert.
















Hoffentlich wird's nicht langweilig... es gibt noch so viel zu sehen...












Uff! Ich bin ganz atemlos. Gehen, schauen, stehenbleiben, Kamera aus der Tasche friemeln, beste Position finden, fotografieren, kurzer Prüfblick, Kamera wieder zurück in Tasche. Und weitergehen. Schauen. Stehenbleiben, Kamera aus der Tasche.... 

Lasst uns mal eine Pause machen. Tasse Kaffee, Glas Tee, was Leckeres dazu.
Und dann sehen wir uns Donnerstag wieder, mit der zweiten Hälfte des Dorfspaziergangs. O.K?

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