Wieder einmal ist
es Zeit, es dem Phantasiegeschichten erzählenden Baron gleich tuend sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen.
Naja, ich muss das nicht ganz allein tun.
Von Rainer Maria Rilke lasse ich mir dabei helfen:
Oh sage, Dichter,
was du tust?
-
Ich rühme.
Aber das Tödliche und Ungetüme,
wie hältst du's aus, wie nimmst du's hin?
-
Ich rühme.
Aber das Namenlose, Anonyme,
wie rufst du's Dichter, dennoch an?
-
Ich rühme.
Woher dein Recht, in jeglichem Kostüme,
in jeder Maske wahr zu sein?
-
Ich rühme.
Und daß das Stille und das Ungestüme
wie Stern und Sturm dich kennen?
:-
weil ich rühme.
Dieses endgültige freie Jasagen zur Welt rückt das Herz auf eine andere Ebene des Erlebens. Seine Wahlkugeln heißen nicht mehr Glück und Unglück, seine Pole sind nicht bezeichnet mit Leben und Tod. Sein Maß ist nicht die Spanne zwischen den Gegensätzen.
Wer denkt noch, dss die Kunst das Schöne darstelle, das ein Gegenteil habe; (dieses kleine "schön" stammt aus dem Begriffe des Geschmacks). Sie ist die Leidenschaft zum Ganzen. Ihr Ergebnis: Gleichmut und Gleichgewicht des Vollzähligen.
Aus: "Das Testament"
Beide Texte habe ich in einer Anthologie mit Poesie und Prosa von Rilke gefunden.
Hilfe zum "Aus-dem-Sumpf-Ziehen" sind mir auch viele nahestehende Menschen, die mir in diesen Tagen mit unterstützenden Gedanken, Texten, Mit-Empfindungen, Inspirationen liebevoll zur Seite stehen.
Mein Partner musste sich heute einem Eingriff am Auge unterziehen. Die letzten Wochen und die kommende Zeit
brachte und bringt unseren eingefahrenen, routinierten, durch all die Maßnahmen des letzten Jahres ziemlich festgelegten und eingeschränkten Alltag ordentlich durcheinander. Jede Menge neue Herausforderungen.
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