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Montag, 1. November 2021

Angebissene Äpfel

Ach, was bin ich froh, wieder in der richtigen, der biologischen Zeit angekommen zu sein! Mein Tageszeitengefühl stimmt wieder völlig mit der Uhrzeit überein, und ich merke, wie viel entspannter ich durch den Tag gehe. Dieses Gefühl "die Zeit rennt" hat sich wieder verabschiedet.

Willkommen zurück in der Mitteleuropäischen Normalzeit!

Da ich mich im vergangenen Jahr ausführlich zu diesem Thema geäußert habe, lasse ich es für heute hierbei bewenden. Und genieße die kommenden fünf Monate im Einklang mit der biologischen Zeit.

Im letzten Rundbrief von Steffen Lohrer war wieder einmal eine nette, kleine, herzerwärmende Geschichte abgedruckt, die ich gleich erzählen will. Ebenso wie die Geschichte über dasVertrauen, die ich beim letzten Mal teilte, geistert sie aktuell an verschiedenen Stellen des World Wide Web herum. Kein Wunder. Schließlich sind so viele von uns zur Zeit auf einem Weg zu bewussterem Leben und darum bemüht, die Dinge und Situationen unseres Lebens stets mehr anzunehmen und überstürztes Urteilen immer besser zu verlernen.

Hier ein Video, in dem man sich die Geschichte
mit meinem heimatlichen, hessischem Akzent
vorlesen lassen kann.

Die Geschichte lässt sichtbar werden, wie wichtig es ist, den Menschen, mit denen wir zu tun haben, mit innerer Ruhe und Gelassenheit zu begegnen. Und ihnen Zeit und die Möglichkeit zu geben, sich zu erklären. Es ist so wichtig, nicht vorschnell über andere bzw. ihr Handeln zu urteilen.
Das, was wir an der Oberfläche sehen, kann trügerisch sein und in der Tiefe ganz anders aussehen. Solange wir nur auf das Erscheinungsbild schauen, laufen wir Gefahr, dass wir uns über die wahren Motive hinter den Handlungen einer anderen Person täuschen.

Ein kleines Mädchen war mit seiner Mutter auf dem Markt einkaufen gewesen. Von der Gemüsefrau hatte es zwei wunderschön aussehende, rotbackige Äpfel geschenkt bekommen. Diese hielt es nun auf dem Nachhauseweg noch immer in seinen Händen. Als sie an einer Ampel auf das grüne Licht warten mussten, fragte die Mutter ihre kleine Prinzessin liebevoll und mit einem Lächeln:

“Schatz, kannst du deiner Mama bitte einen der beiden Äpfel geben?”

Das Mädchen stutzte und zögerte. Es sah seine Mutter einige Sekunden lang an und biss dann plötzlich in einen Apfel und dann ganz schnell auch in den anderen.

Die Mutter erschrak und spürte, wie ihre freundliche Haltung gegenüber ihrem Herzblatt in sich zusammenbrach und ihr Lächeln auf dem Gesicht gefror. Mit aller Kraft bemühte sie sich, nicht zu zeigen, wie enttäuscht sie war.

Es war eigentlich noch schlimmer: sie war verärgert, dass ihre stets mit Liebe umgebene Tochter nun nicht mit ihr teilen wollte.

Dann aber geschah etwas Unerwartetes. Auf einmal streckte das Mädchen einen der angebissenen Äpfel seiner Mutter hin mit den Worten: “Mami, nimm den hier, der schmeckt besser!”


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

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