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Montag, 24. Januar 2022

Die Teddys räumen weiter

Eigentlich hätte ich es mir ja denken können!
Es wäre besser gewesen, ich hätte gleich alles selbst weggeräumt, was an Weihnachtssachen nach der Aufräumaktion von Teddy und Martin noch im Wohnzimmer stand. Aber ihr wisst ja, wie das ist: man weiß, da liegt was, das getan werden muss. Aber dann fehlt vollkommen die Lust dazu, es auch anzupacken.

Tja, und wer mit abenteuerlustigen Teddys zusammenlebt, bekommt dann manchmal eine Quittung für seine Bequemlichkeit.

Gestärkt von den leckeren Keksen und nach einem bärig guten Schlaf machten Teddy und Martin am nächsten Morgen gleich weiter. Die A4-formatige Weihnachtskarte zeigte sich allerdings widerspenstiger, als beide gedacht hatten. Erst recht, wenn bär gleich zwei Sachen auf einmal hochschleppen will. Die Tannenzweige im Arm machten das Ganze nicht einfacher...

Nachdem das geschafft war, wurde das erste der zwei weihnachtlichen Erbstücke von Oma in Angriff genommen. Fragt mich nicht, wie die beiden es geschafft hatten, das Cembalo zu erklimmen, auf dem das Gipsbäumchen seinen adventlich-weihnachtlichen Platz hatte. Zum Glück bekam mein Mann diese ganze Aktion nicht mit! Es ist eine ganz große Ausnahmen, dass dies Bäumchen überhaupt dort stehen darf. So ein Cembalo ist nämlich ein Musikinstrument, mit dem man sehr umsichtig lebt.

Aber, ehrlich gesagt, es sieht schon professionell aus, wie die beiden das anpacken.

Und, wie gesagt, das Cembalo hat alles ohne den kleinsten Kratzer überlebt. Auch das Tannenbäumchen aus Gips, alle Lichtchen und die beiden Figürchen, bei denen ich mich immer an Hänsel und Gretel erinnert fühle, kamen heil und ohne abgestoßene Ecken auf dem Dachboden an.


Tja, und dann machten die zwei Knaben sich hieran zu schaffen. Wißt Ihr noch?

So hatte das beim letzten Mal ausgesehen. Da standen die Flaschen noch auf dem Gabentisch... Bin ich froh, dass ich erst dazukam, als Teddy und Martin bereits damit beschäftigt waren, die Flaschen ordentlich ins Weinregal zu bugsieren.

Ehrlich gesagt, ist es mir ein Rätsel, wie es den beiden gelungen ist, den Rotwein heil von der 1,20 m hohen Anrichte heil nach unten auf den Boden zu bringen.



 

 

 

Nicht auszudenken, wie die beiden und das Wohnzimmer ausgesehen hätten, wenn da was schiefgegangen wäre.
Aber offensichtlich... sind sie, wie wir alle, gut beschützt.

 

Um sich diesen Schutz zu erhalten, lud Martin kurz darauf zum meditativen Innehalten ein.
So wie es aussieht, hatte er großes Vergnügen daran, der Klangschale ihre bezaubernden Töne zu entlocken.
Teddy sieht noch nicht völlig entspannt aus. Ob er auch gerne mal den Zauberklang anstoßen würde? Wie ich Martin kenne, wird er seinem großen Freund später den Klöppel noch weitergereicht haben.

Und nun: auf zum letzten Akt!
Nach der Ruhepause - die Klangschale haben sie weiter nicht angerührt, die steht noch immer an Ort und Stelle - gings mit neuer Kraft ans Werk.

Den schwersten Gegenstand, unsere ebenfalls von Oma geerbte Lichttreppe, hatten sich die beiden Racker bis zum Schluss aufgehoben. Ui-ui-ui-ui-ui-ui-ui! wenn das mal gut geht! Glüclicherweise ist das Ganze aus Holz.

Ich bin froh, dass ich bei dieser Aktion erst dazukam, als Teddy, Martin und das Ungetüm bereits oben vor dem Arbeitszimmer angekommen waren. Das Rumpeln im Treppenhaus war ja nicht zu überhören gewesen! Erst hatte ich gedacht, dass vielleicht ein paar Schuhe aus dem Schuhregal gefallen waren, als mein Mann Straßenschuhe hatte packen wollen. Aber dann fiel mein Blick aufs leere Teddysofa, und mir schwante was...
Schimpfen konnte ich auch diesmal nicht. Die beiden sind einfach zu niedlich, wenn sie sich so abmühen. Und ganz schön fit und findig sind sie außerdem.

Trotzdem brachte ich die Lichttreppe dann doch lieber selbst weiter nach oben auf den Dachboden. Dann konnte ich sie auch gleich richtig verstauen. 

Das brauchte seine Zeit.

Von einem leeren Teddysofa konnte inzwischen keine Rede mehr sein.

Stolz wie Oskar und geschmückt saßen Teddy und Martin auf ihrem Stammplatz.

Die beiden Schokoteddys, wie die Plätzchen Geschenke extra für sie, mussten natürlich auch mit aufs Bild.

Ebenso wie all die wunder-wunderschönen Weihnachtskarten, die der Weihnachtspostbote uns dies Jahr gebracht hatte. Heute von Teddy und Martin in mühsamem Hoch- und Runterkraxeln alle vom Erdgeschoss ins Arbeitszimmer im 1. Stock gebracht.

Ach, sie sind einfach unwiderstehlich, meine beiden Abenteurer!




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