Mitte März bis 10. April 2020 täglich. Ab 11. April 2020 erscheinen die Beiträge jeden zweiten Tag. Ab Montag, 22. Juni 2020 immer Montag und Donnerstag abends. Ab Montag, 13. Dezember 2021 am Montagabend nach 22 Uhr.


Montag, 11. Oktober 2021

Mein Stamm


 

Es wird gesagt, der untenstehende Text stamme aus den Prophezeiungen der Hopi-Indianer.
Ob dieser Teil der Prophezeiungen 'echt' ist, oder ebenso wie "Der Papalagi", die "Rede des Südseehäuptlings Tuiavii aus Tiavea", von einem Schriftsteller verfasst wurde, lasse ich einmal dahingestellt.
Sie könnte von Hopi-Indianern stammen. Oder von jedem anderen, der mit einem wachen Blick auf die Menschheit schaut und auf das, was nottut.

Es ist die Vision eines Menschseins, in dem Menschen ehrlich, liebevoll und würdevoll mit einander umgehen.
Darum teile ich sie. Auch ich rufe meinen Stamm.


Die Leute meines Stammes sind leicht zu erkennen:

Sie gehen aufrecht,... haben Funken in den Augen und ein Schmunzeln auf den Lippen.

Sie halten sich weder für heilig noch erleuchtet.

Sie sind durch ihre eigene Hölle gegangen, haben ihre Schatten und Dämonen angeschaut, angenommen und offenbart.
Sie sind keine Kinder mehr, wissen wohl was ihnen angetan worden ist, haben ihre Scham und ihre Rage explodieren lassen und dann die Vergangenheit abgelegt, die Nabelschnur abgeschnitten und die Verzeihung ausgesprochen.

Weil sie nichts mehr verbergen wollen, sind sie klar und offen.
Weil sie nicht mehr verdrängen müssen, sind sie voller Energie, Neugierde und Begeisterung.
Das Feuer brennt in ihrem Bauch!

Die Leute meines Stammes kennen den wilden Mann und die wilde Frau in sich und haben keine Angst davor.

Sie halten nichts für gegeben und selbstverständlich, prüfen nach, machen ihre eigene Erfahrungen und folgen ihrer eigenen Intuition.

Männer und Frauen meines Stammes begegnen sich auf Augenhöhe achten und schätzen ihr "Anders"-Sein, konfrontieren sich ohne Bosheit und lieben ohne Rückhalt.

Leute meines Stammes gehen oft nach innen, um sich zu sammeln, um Kontakt mit den eigenen Wurzeln aufzunehmen, sich wieder zu finden, falls sie sich im Rausch des Lebens verloren haben.

Und dann kehren sie gerne zu ihrem Stamm zurück, denn sie mögen teilen und mitteilen, geben und nehmen, schenken und beschenkt werden.

Sie leben Wärme, Geborgenheit und Intimität.
Getrennt fühlen sie sich nicht verloren wie kleine Kinder und können gut damit umgehen.

Sie leiden aber an Isolation und sehnen sich nach ihren Seelenbrüdern und - Schwestern.

Die Zeit unserer Begegnung ist gekommen.
Ich rufe meinen Stamm.

Im Internet ist dieser Text vielfach zu finden und wird gerade dieser Tage wieder häufig in diversen Social Media geteilt. Kein Wunder.

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