Die Lage wird
immer verworrener. Kritische Stimmen werden lauter und häufiger, werden mehr
gehört, vielleicht trauen sich auch mehr Ärzte jetzt, ihre abweichende
Einschätzung kund zu tun. Andererseits bleiben die Warnungen virulent und wird mit
weiteren Wellen gedroht.
Da sind einerseits
die kürzlich geschehenen Massen-Ansteckungen nach dem Baptisten-Gottesdienst in Frankfurt, dem Scheunen-Fest
in Moormerland oder auch (zu Beginn der Epedemie) in der Domkantorei in Berlin, wo von 80 Sängerinnen und Sängern 60 krank wurden.
Allerdings: wie
immer erleben nur sehr wenige der Angesteckten einen schwerwiegenden Verlauf.
Viele haben keine oder nur sehr leichte Symptome. Über Berlin weiß ich das
nicht, aber bei den beiden aktuellen Gelegenheiten wurden alle Infizierten
durch den Test gefunden.
Wäre es die 'normale'
Influenza, hätte sich wahrscheinlich niemand etwas dabei gedacht, wenn jemand aus der Gruppe der Festfeierer oder aus dem Chor an 'Grippe' erkrankte bzw. manch eine/r 'sich erkältet' hätte.
Wahrscheinlich hätte niemand die Beschwerden dem Gottesdienst, der Fete, der
Chorprobe zugerechnet. Erst durch die Test und das Nachverfolgen der
Kontaktpersonen wurde der Zusammenhang hergestellt.
Habe ich durch
die Sache mit den
Das wunderbare, allseits bekannte Cartoon
von Gerard Hoffnung zum Thema 'Opernchor'
|
Aerosolen, in denen die ansteckenden Viren viel länger in der Luft eines geschlossenen Raumes schweben bleiben, für mich selbst vielleicht endlich die Antwort auf
die Frage gefunden, warum ich in der Zeit, in der ich in den 1990er Jahren im
Chor sang, bei vielen Auftritten schließlich doch nicht mitsingen konnte,
weil ich wieder einmal 'erkältet' war? Die Kirchenchor-Saison ist großen Teils
parallel mit der Grippe- bzw. Erkältungssaison: meistens beginnen die Proben nach
dem Ende der Sommer-ferien und enden mit dem Auftritt zu Pfingsten. Denn danach
kommt die 'Ferienzeit', in der zu viele zu den verschiedensten Zeitpunkten
unterwegs sind.
Viele
Erkältungsviren sind Coronaviren.
Fragen über
Fragen.
Dieser Tage bekam
ich von einer guten Freundin einen sehr fundierten, gut durchdachten Artikel des anthroposophischen Arztes und Hochschullehrers für
Gesundheitswissenschaften und Sozialmedizin Dr. Thomas Hardtmuth. Auch er macht
deutlich, dass, wenn man mehr testet, man mehr findet. Sein Beispiel: wenn ich
heute 1000 Menschen teste und finde 30 infizierte Personen, morgen 2000 teste
und finde 60 infizierte Personen und übermorgen 5000 teste und finde 150 infizierte
Personen, sind es noch immer 30 pro 1000, wie am ersten Tag.
Was mich aber mit
am meisten erschüttert hat an dem, was ich bei ihm gelesen habe, ist die
Tatsache, dass gar nicht spezifisch nach "dem" Virus SarsCOV2
getestet wird.
Getestet wird
lediglich nach einem DNA-Schnipsel, der in langen Laboratoriumsprozessen isoliert und
vermehrt worden ist, und von dem die Virologen wissen, dass er in dem gesuchten
Virus vorkommt. Dies Virus ist dasjenige, von dem sie begründet annehmen,
dass es verantwortlich ist für die Symptome der Erkrankung, die man COVID19
genannt hat.
Da die
Wissenschaft aber 99% aller existierenden Viren nicht kennt, weiß sie
nicht, ob diese Sequenz nicht auch in Viren vorkommt, die nicht pathogen sind.
(Hardtmuth: mit jedem Salatblatt, das wir essen, nehmen wir ca. 1 Milliarde
Viren zu uns. – S. 8)
Tür und Tor offen
also für "falsch positive" Tests.
Wie gesagt, bislang
ist nur 1% aller existierenden Viren bekannt.
Viren sind nicht grundsätzlich
alle pathogen; im Gegenteil sind sie enorm wichtig für das Funktionieren unserer
Biologie und der gesamten Natur! Wusste ich bisher nicht.
Hardtmuth beschreibt,
dass Viren nicht grundsätzlich etwas "Böses" sind, sondern sogar der Motor
der genetischen Evolution. (S. 8ff)
Erneut: alles
nicht so einfach.
Aber dann fällt –
als 60Plusser – mein Blick auf das, was mit pathogenen Viren dann doch passieren
kann: "Das Risiko, schwer zu erkranken steigt mit dem Alter, weil da die
Widerstandskräfte nachlassen, Begleiterkrankungen vorliegen und die
Immunsysteme schwächer werden. Im Grunde sterben wir nicht an den Viren,
sondern an einer ganz bestimmten Disposition wie einer Immunschwäche, ohne die
sich kein Virus in unserem Organismus als schwere Krankheit ausbreiten kann."
(S.7)
Und nach
Erzählungen von Menschen, die 'es' in der nicht so leichten Form hatten, war es
kein Spaziergang. Im Interview mit Judith Haferland lässt Dr. Ori Wolff (Ein Orthopäde, Chirurg und Traumatologe,
der vor 20 Jahren angefangen hat, traditionelle Medizin in seinen Beruf zu
integrieren) so nebenbei fallen, dass er am C-Virus erkrankt war, und fand es "ziemlich blöd, das zu haben". Er sei "grippemäßig doch
ziemlich platt" gewesen. Und er ist jemand, der viel für sich selbst und sein Abwehrsystem
tut!
Und doch bleibt die Aufgabe, die man eigentlich immer hat: sein Immunsystem zu fördern und
aktiv zu halten. "Die Aktivität unseres Immunsystems ist der unmittelbare
Ausdruck für unsere Ich-Präsenz. Da wo wir etwas Neues erwerben, da wo wir uns
wirklich anstrengen, da ist unser Ich präsent. Unsere gesunde Immunität ist auf
der biologischen Ebene dasselbe, was auf der seelischen Ebene Aufmerksamkeit,
Motivation, Selbstbewusstsein, Gegenwärtigkeit, Interesse, Engagement u.v.m. sind." (Hardtmuth S. 10)
Hardtmuth schlägt
auch vor, die Fragestellung umzukehren: wenn eine Gruppe von 100 Menschen einem
Virus ausgesetzt ist und danach 20 erkranken (nicht: positiv getestet
sind!), was hat bei den anderen 80 dazu geführt, dass sie nicht erkrankt
sind?
Er nennt dies
"salutogenetisches Denken", also Denken, das schaut, wie Gesundheit
entsteht und erhalten werden kann. Ein Denken, das nach ihm "für die
Zukunft weit tragfähigere Konzepte liefert als die ganze Angst-Propaganda".
Und jetzt? Und
ich?
Weitersuchen.
Weitermachen damit, mir in all dem meinen eigenen Weg zu finden.
Was mit der Zeit
nicht einfacher wird.
Nachdem die Geschwindigkeit der Informationsverbreitung immer mehr zugenommen hat in den letzten Jahren und stets Eigeninteressen mitspielen, ists nicht verwunderlich, wenn die Menschen nicht so genau einschätzen können, was Sache ist. Hinzu kommt noch, dass das Bedürfnis nach Sicherheit und Orientierung über die unterschiedlichen Länderentscheidungen nicht gerade gestärkt wird.
AntwortenLöschenMeiner Meinung spielt da noch mit rein, dass das Denken immer mehr nach außen verlagert wird: da braucht man ne App, einen Fachmann, Wikipedia usw.
Gewisse Grundinformationen zu haben ist sicher wichtig, nur die Auslegung und Deutung fast vollständig anderen zu überlassen, weil es ach so easy und bequem ist, kann fatale Folgen haben. Im Iran starben in den C-Anfängen mehr Menschen an schlecht gepanschtem Alkohol als am Virus, weil es hieß, mit Alkohol könne man sich schützen.
Weiter wird Zahlen ein hoher Stellenwert beigemessen, weil das gut in das wissenschaftliche rein passt und gewisse Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten vermittelt. Der Reinfektionsindex unter 1 wurde fast zum Tanz um das goldene Kalb. Nun heißts, dass die Linearität nicht gegeben ist, weil einige ganz viele anstecken und andere weniger, somit kann man dieses Zahlenspiel auch wieder vergessen.
Letztendlich waren das nur Wahrscheinlichkeiten und Menschen sind nun mal nicht gleich und reagieren unterschiedlich. So sind dann mehr die Zahlen der Neuinfektionen in den Medien und wenn da mehrfach Zahlen korrigiert werden müssen, weil man falsche genommen hat, zeigt das deutlich, wie fundiert gearbeitet wird. Berücksichtigt man, dass diese Zahlen ja nur auf gemeldete Infektionen beziehen, sprich auf ein genetisches Schnipsel, und keinerlei Informationen enthält, wie schwer die Infektionen sind, sagen sie eigentlich nur aus, dass das Virus noch vorhanden ist.
Nach all dem würde der Engländer sich fragen:"So what?"
Momentan scheints so zu sein, dass es keine absolut präzisen Fakten gibt.
Impfstoff ist wohl im nächsten Jahr, aller spätestens übernächstes Jahr vorhanden und eine Impfpflicht wird’s, aller Voraussicht nach, nicht geben. Die Politik scheint davon auszugehen, dass der Virus wohl ins nächste Jahr reinreichen wird. Eine zweite größere Welle dürfte das Gesundheitssystem massiv an die Wand drücken und es ist schwer abzuschätzen, wie lange die Menschen bei erneuten Einschränkungen ruhig bleiben. Das es sicher Kräfte gibt, die solche Unmutstimmungen freudig ausnutzen, ist nicht weit hergeholt und im Sommer/Herbst stehen Bundestagswahlen an.
Eine massive Werbung für Grippeimpfung ist auch absehbar, weil sich die Gesundheitspolitiker davon ein Abpuffern erhoffen. Weniger Grippefälle bedeuten mehr Kapazitäten für C-Fälle.
Was bleibt, ist eigentlich wie immer, sich um seine Lebensqualität zu kümmern und sich mit den herrschen Verhältnissen zu arrangieren ohne zu Biedermeiern. Ich kann mich um meine Hygiene kümmern, notgedrungen Mundschutz tragen, mir überlegen, was ich genau brauche und meine Wege planen, schauen, wo ich vernünftige Informationen her bekomme und sie genau anzuschauen (beispielsweise das ich mir überlege, wenn auch die Übertragung über die Luft möglich sein soll, wieso gabs dann früher nicht mehr Fälle als der Mundschutz noch nicht aktuell war?)
Und den Fokus auf die neuen Möglichkeiten legen (andere Haushaltsführung, mehr Zeit für mich, mehr daheim, längere Haare :-)...) und schauen was mir gut tut; somit achtsamer Umgang.
Lieber Sonnenstein,
AntwortenLöschenvielen Dank für diesen ausführlichen Kommentar.
Ich empfinde ihn als eine wunderbare Ergänzung zu meinen eigenen Gedanken!