Mitte März bis 10. April 2020 täglich. Ab 11. April 2020 erscheinen die Beiträge jeden zweiten Tag. Ab Montag, 22. Juni 2020 immer Montag und Donnerstag abends. Ab Montag, 13. Dezember 2021 am Montagabend nach 22 Uhr.


Donnerstag, 18. Juni 2020

Absurdistan – oder: Masken zum Zweiten



Menschen auf einem Wochenmarkt in Dresden, Quelle
Frisch aus den Niederlanden angekommen, bin ich die Allgegenwart maskierter Gestalten (noch) nicht gewöhnt. Es bleibt für mich eine surreale Erfahrung, all diese versteckten Gesichter. So kunterbunt die Vielfalt der selbstgemachten Masken auch ist.

Und mir bleiben bislang auch die Zweifel treu, ob das alles so sinnvoll ist. Wenn ich betrachte, wie die Menschen mit den Mundschutzen so umgehen… Eigentlich niemand hält sich an die Regeln zum sicheren Auf- und Absetzen.

Wie waren die nochmal? Link

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rät, sich vor dem Anziehen die Hände gründlich mit Seife zu waschen. Erreger, die man eventuell an den Händen trägt, können so nicht die Innenseite der Maske kontaminieren. Auch nach dem Ausziehen der Maske ist es ratsam, sich die Hände zu waschen.
ähm…. vor dem Laden??? demnach müsste man schon zuhause die Maske anlegen und die ganze Strecke zum Laden maskiert hinter sich bringen.

Ein Maske zwischendurch mal abzunehmen und wieder aufzusetzen wird nicht empfohlen. Stattdessen sollten Masken nur einmal genutzt und anschließend – je nach Material in der Waschmaschine bei idealerweise 95 Grad gereinigt oder entsorgt werden.
Also… möglichst nicht nur 60°…. und 40° schon gar nicht. Irgendwer, vom Moderator als Sachkundiger vorgestellt, hatte neulich mal im Radio verlauten lassen, 40° mit ausreichend Waschmittel ginge auch, weil das Waschmittel an sich ja schon die Viren zerstöre…  was muss man also tun? - naja, ich halte sowieso nicht viel von 40°-Wäsche, außer bei Sachen, die nicht mehr Wärme vertragen.

Beim Abnehmen ist zu beachten, dass die Außenseite der gebrauchten Maske potentiell erregerhaltig ist, schreibt das BfArM. Um eine Kontaminierung der Hände zu verhindern, sollte diese möglichst nicht berührt werden und die Maske an den Gummibändern abgezogen werden. Die Maske sollte nach dem Abnehmen in einem Beutel luftdicht verschlossen aufbewahrt oder sofort gewaschen werden. 
Also, ganz klar, besucht man zwei oder mehr Läden – Maske auflassen, mindestens bis man im letzten gewesen ist. Aber, Achtung: Nach dem Abnehmen der Maske Hände waschen!

Zu  Keimschleudern werden Masken vor allem dann
wenn Menschen zu oft an die Masken anfassen – und das passiert leider sehr häufig. Etwa wenn die Träger den Sitz der Maske prüfen oder korrigieren wollen, oder wenn sie ihre Maske zwischendurch unter das Kinn schieben und später wieder vor Mund und Nase ziehen. Dabei kann man sich das Corona-Virus über eine Schmierinfektion einfangen.

Einwegmasken sollten allerhöchsten einen Tag getragen werden, denn diese schützen auch nur eine gewisse Weile. Im Prinzip ist es ein Einmal-Produkt. Wird dieser Mundschutz feucht, oder wurde er anderweitig kontaminiert, muss er gewechselt und der alte entsorgt werden.
Darf man laut mdr über den Hausmüll. (?echt jetzt?)
Wird in anderen Medien anders gesehen. Link.
Was denn nun?

Und nun schauen wir mal nach der Praxis.

Da gibt es die Monteure in ihren Lieferwagen. Dort hängt die Maske zum Beispiel am Innenspiegel und wird bei Bedarf umgelegt und nach Gebrauch wieder dort aufgehängt.

Sehr viele Menschen ziehen, wenn sie aus dem Laden kommen, die Maske herunter und tragen sie entweder unterm Kinn, oder etwas tiefer vor dem Hals. Natürlich fassen sie beim Herunterziehen auch den Stoffteil an und zuppeln nicht nur an den Gummibändern.

Später begegnete mir jemand, der sich beim Thai Essen geholt hatte. Mit beiden Händen balancierte er die verpackte Mahlzeit, am rechten Handgelenk baumelte fröhlich die Maske.

Ich sehe eine alte Frau bei Regen mühsam die Straße überqueren. Begleitet wird sie von einem jungen Mann, ca. 20, der eingehakt neben ihr geht, den Schirm über sie hält. Sie hat eine kleine, aber gefüllte Einkaufstasche dabei. Die Maske hängt unterm Kinn. Der Jüngling (Enkel? Zivieldienst-leistende gibt es ja keine mehr) läuft unmaskiert dicht neben ihr her.

Ein Mann läuft an unserem Haus vorbei, kommt offensichtlich vom Einkaufen, hat die Maske an einem Ohr seitlich seines Gesichtes herunterhängen.

Leute steigen aus der U-Bahn, und das erste, was sie tun: Maske runter. Voll angefasst natürlich und dann…. wohin damit? Erst mal in der Hand halten. Oder irgendwie in die Tasche stecken. 
Einzelne behalten den Mund-Nasenschutz auf, gehen auf offener Straße damit weiter.

Vorm Supermarkt kann man noch viel mehr Umgangsweisen mit den Masken sehen. Sowohl beim Auf- als auch beim Absetzen. Sie werden aus Sakkotaschen hervorgeholt und dort nach Gebrauch auch wieder hineingestopft. Aus Handtaschen geholt und dort wieder verstaut. Vorm Kinn hängende Masken werden hochgezogen. Undsoweiterundsoweiter. Der Phantasie sind beim "falschen" Umgang mit den Dingern offenbar keinerlei Grenzen gesetzt.

Zusätzlich gibt es noch die wunderbaren Zeitgenossen, die das mit der Wegwerf-Maske direkt wörtlich nehmen. Immer wieder mal begegnen mir  beim Spazierengehen auf dem Weg herumliegende weggeworfene Einmalmasken. Wird in immer mehr Städten ein Problem. Und in den Meeren, an den Stränden auch.  Link und Link.

Wenn ich mir dies alles vergegenwärtige, kann man eigentlich nur staunen, dass trotzdem die Fallzahlen ständig rückläufig sind. 
Gott sei Dank sind sie das!


Es gibt Ärzte, die warnen davor, dass das Maskentragen auf die Dauer dem Abwehrsystem abträglich ist, da ihm das tägliche Training der Auseinandersetzung mit allerlei Viren und Bakterien fehlt, denen wir normalerweise im Alltag ausgesetzt sind.*)

Wenn ich mir dann aber vergegenwärtige, wie millionenfach die Mund-Nasenschutze falsch benutzt werden, wie beinahe niemand sich groß um die eventuelle Kontaminierung mit den eigenen (von innen) und durchs Einatmen an die Maske angesogene und außen hängen gebliebene Bakterien und Viren kümmert, scheint mir eher das Gegenteil der Fall zu sein: die Mund-Nasen-Bedeckungspflicht als riesiges Abhärtungsprogramm für die Abwehrsysteme.



*)  Und von immer mehr Ärztinnen und Ärzten wird vor weiteren Nebenwirkungen der Maskenpflicht in der aktuellen Situation - auf den Bundesdurchschnitt gerechnet nur noch Anzahlen neu positiv getesteter Personen im Bereich der Fehlermarge des PCR Tests - gewarnt. Ich nenne hier stellvertretend die Tatsache, dass nicht nur Laien, sondern auch professionellen Ersthelfern von offizieller Seite (Deutscher Wiederbelebungsrat) mit Nachdruck empfohlen wird, bei Menschen mit Herzstillstand die lebensrettende Atemspende (Mund-zu-Mund-Beatmung) zu unterlassen. Mehr als 65.000 pro Jahr erleiden in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand.... Ausführlich hierzu das Gespräch zwischen zwei Ärzten mit Sachkenntnis. Dies Thema kommt im Video ab ca. Minute 12:15.
Darum rufen diese Ärzte auch alle Kolleginnen und Kollegen auf, aktiv zu werden, da in der aktuellen Situation die negativen Folgen der Maskenpflicht positive Effekte weit übersteigen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Viel gelesen