Rose Ausländer gehört zu den Dichterinnen und Dichtern, die mir sehr wertvoll geworden sind auf meinem Weg. Lange Jahre, Jahrzehnte, war Ihr Gedicht "Wer bin ich" mein Lebensmotto.
Seit ich – bis zum Einburch des großen C in unsere Leben periodisch - in den Niederlanden lebe, und damit mit zwei Sprachen lebe, ist mir das Dichten verloren gegangen. In der einen Sprache nicht mehr zuhause, werde ich in der anderen nie zuhause sein können, so gut ich sie auch spreche, lese, verstehe, schreibe.
Die Gedichte von
Ausländer berühren mich sehr. Vieles lese, erfahre ich, als ob es mir aus der Seele
geschrieben sei. Eines der schönsten
und berührendsten Geschenke, die ich erhielt, sind drei Gedichte von Ausländer,
auf ihrer Schreibmaschine getippt. Gedichte, die sie einer ihrer pflegenden Begleiterinnen
in den Jahren ihrer Bettlägerigkeit in Düsseldorf geschenkt hat. Ein Verwandter
dieser Dame, der einmal mein Chef war, hat sie wiederum mir geschenkt. Unter all den Vorgesetzten, die ich in meinem Berufsleben mitgemacht habe, war er der
angenehmste. Das nebenbei.
Die Gedichte hingen gerahmt in
meinem Büro. Und begleiten mich auch heute noch.
Rose Ausländers Gedichte und Gedanken sind es auch, die mich verbinden mit jenem guten Freund, dessen Text der heutige Gastbeitrag zu diesem Blog ist.
Freund macht sich Gedanken über – wie sollte es anders sein – die aktuelle Situation, die politisch in der Bundesrepublik geprägt ist von wütendem Aktionismus und allerlei irrationalen Maßnahmen. Mit sinnvoller Gesundheitspolitik hat das alles nichts mehr zu tun. Das einzige Ziel: einen so starken Impfdruck aufzubauen, dass alle, die aus guten Gründen sich bislang gegen die Spritze entschieden haben, nun doch noch einknicken. Weil ihnen andernfalls dauerhaft die Erfüllung der beiden wesentlichen seelischen Grundbedürfnisses genommen werden soll: des Bedürfnisses nach Zugehörigkeit und Verbundenheit und des Bedürfnisses nach Autonomie und Freiheit.*)
Rose Ausländer ist aktuell
Wir
haben uns nichts vorzuwerfen
wir
wissen was wir tun
Die Anderen
ja die Anderen
das Übel
Wir
wohnen im Weihrauch
das Vaterunser
beschuldigt uns nicht
Wir
eine reiche Gemeinde
zahlreich
gut gerüstet
gegen die Anderen
hinter dem Zaun
Die anderen Übeltäter
wissen nicht was sie tun
(Rose Ausländer)
An diese sakrosankte Haltung denke ich dieser Tage bei den Meldungen
bezüglich der Themen: "Impfunwillige und Belastung für die Gemeinschaft"
und "Kinderimpfdruck".
Vergessen sind die Maskendeals und zu überhöhten Preisen eingekaufte Masken. Vergessen
sind die Kosten für die unsichere Luka-App mit Jahresgebühr. Und vergessen ist
auch die Solidarität mit der Welt, wenn jetzt Berichte veröffentlich werden
über die Vernichtung von Impfstoffen.
Man begnügt sich mit fingerzeigender Belehrwisserei nebst vermeintlich
einschüchternden Maßregelungen und bildet sich ein, gebetsmühlenartige
Wiederholungen führten zum Erfolg.
Rechnen
scheint da nicht so sehr im Vordergrund zu stehen.
Wie Zahlen verdreht werden können, lässt sich u.a. hier nachlesen: "Sollen
Ungeimpfte mehr für ihre Versicherung zahlen? Klingt plausibel. Schließlich
füllen sie derzeit vor allem die Krankenhausbetten. Besser wäre, sich an die
wahren Verursacher zu halten."
Zu vergessen scheint man auch, dass es Menschen geben soll, die nachdenken und
vielleicht auch noch rechnen können und es dann noch wagen, eigene Meinungen zu
kreieren.
Und wenn man weiter denken mag, was machen denn die vielen gesunden Menschen,
wenn sich die klimatischen Bedingungen weiter verschärfen? Zwischen 1994 und
2017 ist an den Polen und bei den Gletschern soviel Eis verloren gegangen, dass
man ganz Großbritannien mit einer 100m dicken Eisschicht belegen könnte.
Umrechnen auf die Niederlande bzw. Deutschland dürfte nicht schwer fallen.
Aber man hat
ja Zeit und vermeintlich wichtigeres steht im Vordergrund.
Lieb
Vaterland, magst ruhig sein.
*)Hierzu siehe Gerald Hüther, "Lieblosigkeit macht krank", Herder 2021, S. 20 ff
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