Mitte März bis 10. April 2020 täglich. Ab 11. April 2020 erscheinen die Beiträge jeden zweiten Tag. Ab Montag, 22. Juni 2020 immer Montag und Donnerstag abends. Ab Montag, 13. Dezember 2021 am Montagabend nach 22 Uhr.


Montag, 27. Dezember 2021

Zwischen den Jahren

"Fairytale path" -  https://www.freeimages.com
Nun leben wir in der Zeit der 12 Heiligen Nächte, heutzutage oft Rauhnächte genannt, oder auch - wie in meiner Kindheit, Jugend und Jungerwachsenenzeit gebräuchlich - als "zwischen den Jahren" bezeichnet.
Schon immer habe ich mich gefragt, wo dieser Ausdruck herkommt. In einem der Einführungsvideos zu den Rauhnächten, in die ich dies Jahr hineingeschnuppert habe – leider weiß ich nicht mehr, in welchem – wurde dieser Ausdruck folgendermaßen erklärt:
Das Mondjahr, der Jahresrhythmus aufgrund der Mondzyklen, besteht aus 12 Monaten zu 29 oder 30 Tagen. Damit ist es 12 Nächte kürzer als das Sonnenjahr, nach dem wir heutzutage unsere Kalender gestalten, u.a. damit die wechselnden Jahreszeiten immer in die gleichen Monate fallen. Für diesen Unterschied – Ende des Mondjahres zu Ende des Sonnenjahres – wurde irgendwann der Ausdruck "Zeit zwischen den Jahren" gefunden.

Ich lasse dies beinahe vergangene, außerordentlich "seltsame" (Christina von Dreien) Jahr 2021 Revue passieren. Und finde es angesichts all dessen, was es mit sich gebracht hat, nicht ganz leicht, innerlich froh gestimmt in Richtung der Zeit zu schauen, die als "Neues Jahr" – 2022 – nun auf uns zu kommt.
Aber ich bemühe mich.
Gedanken, Impulse, die ich in den letzten zwei, drei Wochen erhalten habe, sollen meinen Blogbeitrag heute abrunden.

historische Neujahrskarte Ende 19. Jhd
"Ich schreibe diese Zeilen in den letzten Stunden des scheidenden bösen Jahres.
Das neue steht vor der Türe.
Möge es minder grausam sein als sein Vorgänger!
Ich sende meinen wehmütigsten Glückwunsch zum Neujahr über den Rhein.
Ich wünsche den Dummen ein bißchen Verstand und den Verständigen ein bißchen Poesie.
Den Frauen wünsche ich die schönsten Kleider und den Männern sehr viel Geduld.
Den Reichen wünsche ich ein Herz und den Armen ein Stückchen Brot.
Vor allem aber wünsche ich, daß wir in diesem neuen Jahr einander sowenig als möglich verleumden mögen."

Diesen Text von Heinrich Heine, vom 31.12.1842, schickte mir eine liebe Freundin mit ihrer Weihnachtskarte. Er macht mich traurig, wehmütig, er ist so wahr.
Jetzt, 179 Jahre, nachdem er geschrieben wurde, gilt er noch immer. Gilt er leider Gottes wieder, muss man sagen. Denn wir hatten wirklich bessere Zeiten erlebt in den letzten Jahrzehnten. Zeiten, in denen Optimismus leichter fiel. Aktuell ist es Arbeit, Zuversicht und Optmismus aufrecht zu erhalten und das innere Licht täglich aufs Neue zum Leuchten zu bringen.

Buch auf ebay verkauft
Vor Jahren, wir waren beide gerade mal Anfang 30, bekamen mein damaliger Freund und ich zum Jahreswechsel das bekannte Zitat von Erich Käster zugeschickt:

"Wird's besser? Wird's schlimmer?, fragt man alljährlich.
Doch seien wir ehrlich, Leben ist immer lebensgefährlich."

Damals erschreckte ich mich furchtbar; in diesem Alter will man alles andere als an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert werden. In den heutigen Zeiten, in denen uns aus politischem Kalkül permanent das Lebensende als ein ganz Schauriges drohend vor Augen geführt wird*), ist wohl kaum eines der bekannten und überall zirkulierenden Zitate besser geeignet, die Gefühlslage vor einem Jahreswechsel auszudrücken.

Wie gut, dass bereits einen Monat vor Weihnachten Susanne Suter dies Gebet zu Mutter Erde in einem ihrer Videos (ab Minute 9:30) verschenkt hat. Mit diesen Wünschen und Bitten in Kopf und Herz gebe ich mir eine andere Stimmung, um auf das neue Jahr zuzugehen. Und diese Stimmung gebe ich von 💖 gerne weiter:

Mensch und Tier in Frieden, Peacable Kingdom
Edward Hicks, gefunden auf Pinterest


Mutter Erde! ich grüße Dich
Möge Dein Licht strahlen immerdar.
Liebe, Licht und Frieden für Mutter Erde.
Liebe, Licht und Frieden für die Menschen.
Liebe, Licht und Frieden für die Tiere.
Liebe, Licht und Frieden in allen Universen und Galaxien.
Liebe, Licht und Frieden auch in der Geistigen Welt.
Liebe, Licht und Frieden auch mit mir.
So ist es. Amen.

 

 

*) siehe das Paper aus dem Bundesinnenministerium vom Frühjahr 2020, in dem die Politik geradezu dazu aufgefordert wird, den Bürgern andauernd und so schaurig wie möglich Angst vor dem Virus einzubläuen. Interessant auch der offizielleMailverkehr hierzu.

 

Montag, 20. Dezember 2021

Weihnachtsfreuden 2021

Es ist wieder so weit. Die Niederländische Regierung hat beschlossen, das öffentliche Leben erneut herunter-zufahren, öffentliche Einrichtungen wie z.B. Museen, Theater, Konzertsäle, Schwimmbäder, aber auch Schulen und Hochschulen zu schließen, ebenso Friseure und andere Betriebe im Bereich körpernaher, nichtmedi-zinischer Dienstleistungen und alle Ladengeschäfte, deren Sortiment nicht zum täglichen Bedarf gehören. Mit anderen Worten, sie hat beschlossen, ihre Bürger wieder in den Lockdown zu schicken. Und zwar von jetzt auf gleich. Freitag, 18.12., wurde der Vorschlag vom "Outbreak Management Team" gemacht, am Samstag, dem 19. Dezember im Kabinett diskutiert und am Samstagabend in einer Pressekonferenz verkündet mit Gültigkeit ab Sonntag, 20. Dezember 2021 5:00 Uhr morgens mit vorläufigem Endedatum 14. Januar 2022 (Schulen und Hochschulen 9. Januar 2022).

Alles Gute zum Christfest. Fröhliche Weihnachten!

Mir fällt spontan nichts mehr an als pure Bitterkeit mit einer Prise Zynismus. Heulen und Zähneknirschen. Und ich erinnere mich an die erbitterte Diskussion in der Obersekunda oder Unterprima, damals dann doch gerade schon 11. oder 12. Klasse geheißen, über die Frage, ob in der Politik der Zweck die Mittel heilige. Unsere Klasse an der Höheretöchterschule (Natürlich hieß auch die damals schon Gymnasium für Mädchen) war erbittert in zwei Lager gespalten. Die studentenbewegt-marxistisch(leninistisch) angehauchten Linken (wir schreiben das Jahr 1970 oder 71) waren strikt dafür, dass der 'gute' Zweck die Mittel heilige. Das bürgerlich-konservative Lager war der christlichen oder humanistischen Ethik verpflichtet und der Meinung, dass zur Erreichung des 'guten' Zwecks niemals alle Mittel erlaubt sein sollten. Die Schulklasse war so gespalten wie heute die Gesellschaft.

Aber dann fasse ich mich wieder. Ich lasse mich nicht aus meiner inneren Mitte werfen! Dieses Hin und Her zwischen Zügel ein bisschen loslassen und danach um so stärker wieder anziehen lässt sich durchaus als zum System gehörend betrachten. Von heute aus betrachtet erscheinen die Lebensregeln aus dem Juli 2020 paradiesisch. Aber auch da war schon Maskenpflicht, Abstandhalten C-Bewusstsein allerorten und ein freies, normales Leben wie bis einschließlich Februar 2020 weit weg.

Glücklicherweise haben wir noch immer unser 'Trotzdem'. Lebendig sein, Freude empfinden, schauen, wofür ich dankbar bin, immer wieder innerlich zur Ruhe und in meine Mitte kommen, Kontakte pflegen (und sei es Online, per Schneckenpost, per Telefon), aus dem Herzen leben.

Meine Brieffreundinnen helfen dabei sehr. Viele, viele Weihnachtskarten und -briefe haben sie mir geschickt, geschenkt. Ich schenke ein paar Kleinigkeiten daraus an Euch weiter.




Zaubersterne

Ich bin die kleine Weihnachtsfee
und stecke fest im dichten Schnee.
Drum schick' ich Dir aus weiter Ferne
eine Hand voll Zaubersterne.


 

 
Rezept für Glückssterne

Den Ofen auf Herzenswärme vorheizen.
Gute-Laune-Teig ausrollen.
Glücks-Stern-Plätzchen ausstechen
und auf einem Backblech verteilen.
Zauberhafte Erinnerungen backen,
mit Traumzucker bestreuen
und Sternstunden genießen.


Eine der wunderschönen Karten, die ich erhielt

 

 

 

Weihnachtswünsche

Eine Zipfelmütze voll Liebe,
Weihnachtsgrüße,

einen Himmel voller Schneeflocken
und ein Säckchen voller Glück
- für Euch.

Die Freude über die Wiederkehr des Lichtes in unsere Welt, die wir jedes Jahr an Weihnachten zelebrieren und feiern, ist stärker als jedes Dunkel. Denn wo das Licht ist, kann Dunkel nicht sein.

Segensreiche, frohe Weihnachten!



Montag, 13. Dezember 2021

To-do-Liste

Im Außen wird es immer ungemütlicher. Die Spaltung in der Gesellschaft breitet sich mehr und mehr aus. Der Alltag wird ungemütlicher. Und die Aussichten für die kommenden Monate sind, was das betrifft, nicht rosig. Um so wichtiger ist es, neben allem anderen, was einem so einfällt, dem entgegen zu wirken, Dinge zu tun, die innerlich stärken.

In einem der letzten Newsletter von Christina von Dreien stand eine Liste mit Dingen, die man sozusagen als ständige "Erste Hilfe" sich selbst angedeihen lassen kann. Diese Tips gefallen mir gut, und deswegen gebe ich sie im Folgende wider. Um mir etwas Gutes zu tun, kann ich zum Beispiel:

🌻 Mich auf den eigenen Lichtkörper konzentrieren.

🌻 Mich daran erinnern, für was alles ich dankbar sein kann im Leben.

🌻 Nachsichtig mit mir selbst sein.

🌻 Anderen Menschen und Tieren helfen.

🌻 Etwas tun, bei dem ich mich gut fühle. Ein schönes Buch lesen, schöne Bilder anschauen. In die Stille gehen. Mir wohltuende Musik anhören. Vor mich hintanzen. Singen.

🌻 Mich mit Menschen vernetzen, die gleich denken. So fühle ich auch, dass ich nicht alleine bin.

🌻 Mich energetisch reinigen.

🌻 Mir Zeit für mich selbst nehmen.

🌻 Die Dinge loslassen, die ich nicht kontrollieren kann und meine Energie auf das richten, was ich wirklich ändern kann.

🌻 In die Natur gehen. Ich kann auch die Erde selbst um Kraft bitten.

🌻 Etwas umarmen. Bäume, Tiere oder Menschen.

🌻 Situationen, die Druck in erzeugen, vermeiden. Wenn das nicht geht, etwas tun, damit ich außerhalb dieser Situation einen Ausgleich habe. Wenn ich wegen den aktuellen Umständen viel Druck erfahre, z.B. am Arbeitsplatz oder auch nur unterwegs beim Einkaufen oder in Bussen und Bahnen, ist es wichtig, dann wenigstens bei mir zu Hause einen Ort zu schaffen, an dem ich frei von diesem Druck bin. Einen Ort, an dem ich mein eigenes Licht wieder spüren kann. Mir sozusagen eine Lichtoase schaffen.

🌻 Mich mit aufbauenden Dingen beschäftigen.

Die genannten Aktivitäten können übrigens ganz allgemein helfen, mit stressigen Situationen besser umzugehen.

Zum Beispiel auch in den nun angebrochenen letzten zwei Wochen vor Weihnachten. Gerade dies Jahr wollen vielleicht Viele es zu einem besonders schönen Fest machen. Oder anderen etwas besonders Schönes zukommen lassen. Um einen Ausgleich zu schaffen zu den Unwägbarkeiten und Zumutungen des Außen.

Um dabei selbst nicht unter die Räder zu kommen, ist es sicher lohnend, sich an die oben genannten Dinge zu erinnern und das eine oder andere davon auszuprobieren.

In den kommenden Wochen gönne ich mir etwas mehr Ruhe und Stille, unter anderem für die Weihnachtswochen und die Rauhnächte. Der Blog wird darum ab heute lediglich ein Mal pro Woche erscheinen. Wir sehen uns dann also montags nach 22 Uhr.
Möget auch Ihr eine besinnliche Weihnachtszeit leben und erleben. Trotz allem!

 

Donnerstag, 9. Dezember 2021

Dezemberspaziergang im Park

Schnee auf dem Dachfenster,
im Hintergrund die kahle Linde

Der Druck steigt, die Spaltung in der Gesellschaft, vor allem in Deutschland, wird größer. Die Nachrichten, die mich erreichen, sind erschreckend. Manchmal ist mir einfach nur noch schlecht. Das Gefühl, im falschen Film zu sein, wird stärker und stärker. Und es gibt Tage, da werde ich morgens wach und habe ein hoffendes Gefühl "vielleicht war alles nur ein komischer, schlechter Traum". Leider nicht.

Eines meiner täglichen Rituale gegen das innere Elend ist Spazierengehen. Zwar habe ich keine freie Natur in fußläufiger Umgebung, es heißt ja immer: geh in die Natur, um Dich aufzubauen. Aber immerhin gibt es das Pärkchen hinterm Haus, halbgezähmte Natur. Je weniger Geld in der Gemeindekasse ist, um so weniger gezähmt ist das Ganze. Auch dies hat also wieder mal zwei Seiten. Ist ja auch nicht anders zu erwarten in dieser Welt, in der alles, was existiert, Yin und Yang kennt.

Puderzuckerschnee Anfang Dezember

Wie auch immer - in den letzten Tagen habe ich meine Spaziergänge immer im Pärkchen begonnen und mir angewöhnt, nicht zur hindurchzulaufen, sondern jeweils alle Pfade im Pärkchen zu bewandeln. Zum einen, weil es nett ist, zum anderen, weil ich mich dann länger in einer Umgebung ohne direkte Bebauung aufhalte und auf dem Erdboden laufe anstatt auf Plattenwegen oder Asphalt.

Mit dem Wetter gings rauf und runter die letzte Zeit, mal grau und trübe, mal eklig regnerisch (das sind so Tage, da bleib ich dann doch drinnen), mal war überraschend ein bisschen Schnee gefallen, mal schien genauso überraschend die Sonne. Unterwegs fallen mir oft besondere Details auf, und dann zücke ich mein Handy und mach schnell ein Foto. Meist mit dem Hintergedanken, es im whatsapp Status zu teilen.

Heute unterwegs kam mir in den Sinn, dass ich wieder einmal Euch, meine Leserinnen und Leser, mitnehmen könnte auf meinen Spaziergang. Los gehts mit einem Blick auf Baumpersönlichkeiten.
Die einen sind schon ganz kahl. Die anderen stellenweise noch überraschend grün. So wie die Trauerweide hier links.

Die Schwarzerle rechts hat ein paar Blättern den Safthahn überhaupt noch nicht abgedreht, scheint es.


 

 

Der Blick ins Hirschgehege darf nie fehlen. Sowieso nicht bei solch wunderbar sonnigem Wetter.

Kurzer Ausflug in die Vorgärten der Häuser, die rund um den Park liegen. Immer wieder erblicke ich erstaunt Farbkleckse und denke: Was blüht denn da??? Anfang Dezember!

 
 
Lavendel?



Röschen. Und einzelner Lavendel.

Heide. Erdbeeren?!

Ein paar Nächte später gab es richtig Nachtfrost. Im Lauf der Morgendämmerung konnte ich beobachten, wie dadurch überall wunderbarer Rauhreif entstand. Auf dem Flachdach unseres an die Garage angebauten Wirtschaftsraums ebenso wie auf unserem Rasenstückchen im Garten. Und im Pärkchen. Wunderschön.

Dies Blatt liegt auf einer der Brücken, die die Wasserverbindungen zwischen den Teichen überspannen.



 
 
 
 
Rauhreif auf dem Brücken-
geländer...
 
 
 

...auf dem Weg...





....auf dem Gras...

 

Hier hat die Sonne den Reif schon vertrieben. Um so schöner leuchten die glänzenden Hagebutten.
Obwohl - an der geringen Anzahl der Früchte lässt sich noch jetzt das merkwürdige Frühjahr, der merkwürdige Sommer ablesen.

 

 

Eines meiner Lieblingsbilder.
Die Schneeballenblüten im Winterkleid, im Hintergrund das trocken gewordene Riedgras.
Und die dickköpfig gegen die Jahreszeit ausgetriebenen neuen Schneeballblüten.
Verrückte Gleichzeitigkeit.




 

 

 

 

Bevor es nun am Ende des Spaziergangs wieder nach Hause geht, träumen wir uns noch mit dem Ried in den Himmel hinein.



In den kommenden Wochen gönne ich mir etwas mehr Ruhe und Stille, unter anderem für die Weihnachtswochen und die Rauhnächte. Der Blog wird darum ab dem kommenden Montag, nach dem 3. Advent also, lediglich ein Mal pro Woche erscheinen.
Wir sehen uns dann immer montags nach 22 Uhr.
Möget auch Ihr eine besinnliche Weihnachtszeit leben und erleben. Trotz allem!

Viel gelesen