Heute feiere ich den Frühling!
Der Tag ist strahlend sonnig, wenn auch noch immer ein kalter, lebhafter Südostwind weht. Durch die Nachtfröste haben all die vorwitzigen Frühjahrsblüher wie Tulpen, Narzissen und Hyazinthen ihren Wachstumsprozess für den Moment angehalten. Hoffen wir, dass die Minusgrade der kommenden Nächte ihnen weiter nichts anhaben werden.Ich betrachte aus dem rückwärtigen Fenster im ersten Stock den kleinen, öffentlichen Park hinter unserem Haus. Am weitesten vorgewagt haben sich die Trauerweiden, sie sind voll kleiner, frühjahrs-hellgrüner Blättchen. Ein hellgrüner Schimmer umgibt die Kronen, ja den ganzen Baum, dessen Zweige beinahe ins Wasser des Teiches hängen. Die Gänse sind heute nicht zu sehen. Auch nur wenige Enten haben sich hierher gewagt. Zu kalt?
Trotzdem liege eine wunderbare frühlingshafte Atmosphäre über allem. Die Luft ist von einer beinahe nicht auszuhaltenden Klarheit. Der Himmel wolkenlos blau, und kein einziger Kondensstreifen verteilt seine weißen Wölkchen über das Blau. Was für ein großartiges, optimistisches, energievolles und ermutigendes Bild!
Ich lasse mich ganz und gar mitnehmen von dieser Stimmung, bis sie vollständig mein Herz erfüllt. Ein unglaubliches Leuchten breitet sich in mir aus. Herzenergie, sagen die, die sich mit Chakren auskennen.
Mich macht es glücklich. Und Glücksgefühle können wir alle besonders gebrauchen in dieser Zeit, in der das C-Thema alles zu beherrschen scheint.
Von diesem Glücksgefühl lasse ich mich durchdringen und nehme es mit in meinen neuen Alltag. Ich fülle in Gedanken damit unser Haus, verschenke es an meinen Partner, gebe es weiter an alle, mit denen ich verbunden bin und an alle, die heute unser Haus passieren.
Mir fällt die Arie "Meine Seele hört im Sehen" ein, die Georg Friedrich Händel auf einen Text von Berthold Heinrich Brockes im Rahmen seiner "9 Deutschen Arien" zwischen 1724 und 1727 komponierte:
Meine Seele hört im Sehen, Wie, den Schöpfer zu erhöhen, alles jauchzet, alles lacht. Höret nur, des erblühnden Frühlings Pracht Ist die Sprache der Natur, Die uns deutlich durchs Gesicht, Allenthalben mit uns spricht.
Für diejenigen, die die Musik anhören möchten, habe ich eine Aufnahme mit der unvergleichlichen Emma Kirkby und London Baroque aus dem Jahr 1985 ausgewählt: youtube
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