Leer.
Fast.
Meine zwei Schlitzohren hatten zwei süße Vertreter zum Häkelhäschen aufs Sofa geschickt.
Beunruhigt raste ich mehr springend als laufend die Treppe hinunter. Da standen sie, am Fuß der Treppe, einen Brief in der Hand, und guckten, als ob sie kein Wässerchen trüben konnten.
Meine lieben, unschuldigen Teddys!
Natürlich stand mein Name auf dem Umschlag!
Aber... - da stand noch etwas anderes.
Nämlich: "Bärenpost"
Wie hatten die zwei das wieder wissen können??? Hellsichtig...
Um keine Zweifel aufkommen zu lassen - offenbar hatte die Absenderin der Tatsache Rechnung getragen, dass Martin noch sehr jung ist und vielleicht noch nicht so gut lesen kann - war auch noch ein niedlicher Bär auf den Umschlag gezeichnet.
Diesmal war die Geschichte nicht so eindeutig wie so oft.
Teddy und Martin fanden sie überhaupt vollkommen eindeutig! Ehe man sich's versah, hatten sie den Umschlag aufgeschlitzt und linsten hinein.
Was wohl drinnen sein würde?
Ungeduldig, wie sie waren, machten sie sich gar nicht erst die Mühe, mit dem Umschlag nach oben Richtung Teddysofa zu klettern. Stattdessen suchten sie sich ein bequemes Plätzchen auf unserem Sofa im Wohnzimmer und erkundeten den Inhalt.
Eine handgezeichnete Karte kam zum Vorschein.
Mit einem Bären darauf.
Einem weißfelligen Eisbären ganz offensichtlich.
Aber wenn das hier ein Eisbär ist, was ist das dann auf dem Umschlag? Ein Blaubär? Blaubären. Eine auch in deutschen Wäldern selten gewordene Rasse!
So, nun hatten Teddy und Martin die Karte wohlbehalten aus dem Umschlag gewurstelt und konnten sie in Ruhe betrachten.
Was für eine süße rosa Nase dieser Eisbär hatte!
Und Besuch hatte er, von zwei fröhlich tschilpenden Spatzen, die es sich auf seinem Kopf gemütlich gemacht hatten und sich von ihm durch die Fluten tragen ließen
"Ein sehr gelassener Eisbär" dachte Teddy, der seinerseits eher zu Unruhe und Quirligkeit neigt. Obwohl er andererseits manchmal so richtig gesetzt und ruhig aussehen kann. Hier trügt dann aber der Schein.
Doch mal lieber nach oben aufs Teddysofa, hatten meine zwei Racker sich inzwischen offenbar gedacht.
Gute Entscheidung. Hier würden sie ungestört und in völliger Muße die Karte ausführlich studieren können. Hibbelig war Martin sofort aufs Sofa gehüpft, hatte die Karte zu sich nach oben gezogen, und nun musste Teddy noch sehen, wie er hinaufkletterte.
So! das hätten wir.
Zur Belohnung gönnt Teddy sich als erster die Bildseite der Karte, um den Eisbären noch einmal ganz ausführlich zu betrachten.
Und...
von wegen noch nicht lesen können!
Martin studiert derweil andächtig den Text auf der Rückseite der Karte.
Wer ganz genau hinguckt, kann Teddy schon mit seiner linken Hinterpfote etwas ungeduldig klopfen sehen. Nachdem nämlich Martin so andächtig las, war er neugierig geworden, was auf der Rückseite stand.
Da Martin ein ganz Lieber ist, aber eben auch ein kleines Schlitzohr, wird er Teddy nicht lange auf die Folter spannen und die Karte umdrehen.
Dann kann nämlich er nach dem wunder-wunderschönen Eisbären schauen.
Schöne Geschichte. Musste beim Lesen mal wieder schmunzeln. Da fällt mir eine große Schandtat ein, zu der ich zu lange schon nicht komme. Sorry, lobe Besserung. Liebe Grüße an die beiden Racker und an dich.🧸
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