Einer
Brieffreundin von mir, selbst in der Pflege alter Menschen tätig, widerfuhr
vor eineinhalb Monaten Ähnliches wie dem Freund, von dem ich vergangenen Montag
erzählte.
Sie durfte ihre
terminal kranke Tante nicht in der Klinik besuchen. Am Arbeitsplatz hätte sie
dafür freibekommen, aber das Krankenhaus erlaubte nicht, dass sie ihre Tante besuchte.
Die Tante, die in
ihrem Leben die Position einer Mutter hatte, die Tante, mit der sie tief verbunden war,
der sie hätte Liebe geben wollen, die sie hätte begleiten wollen... verweigert vom Krankenhaus.
Wenige Tage
später starb die Tante. Einsam.
Die Ziehtochter
kann nun sehen, wie sie mit der durch diese Erfahrung extra schwer wiegenden Trauer umgeht
und wie sie verarbeitet, dass sie sich nicht verabschieden durfte. Möge ihr das gut gelingen und möge sie Menschen um sich haben, die dies Leid mit ihr tragen.
Und - ich wünsche ihr von Herzen, dass sie nicht von ihrem Arbeitgeber unter Druck gesetzt wird, mit
den ihr zur Pflege anvertrauten Menschen und deren Angehörigen ebenso umzugehen.
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Eine Frau mit
Nierenbeckenentzündung und Fieber wurde vor wenigen Tagen in einem Krankenhaus
in Oldenburg nicht behandelt. Sie hatte sich dort vorgestellt und bekam zu
hören, dass man sie nur aufnehmen würde, wenn sie bestätigt, dass sie an
COVID19 erkrankt sei. Und so wurde sie, so krank wie sie war, wieder nach Hause
geschickt. (Quelle, ab Minute 03:52)
Durch Vermittlung des Machers von obigem Videos und ein
Ärztenetzwerk ,
dass sich als Folge allen Corona-Maßnahmen-Elends gegründet hat, konnte ihr
glücklicherweise kurzfristig anderweitig medizinische Hilfe vermittelt werden.
Was nur ist mit den
Menschen in diesen Zeiten los?
Wohin ist es mit unserem
Zusammenleben in kürzester Zeit gekommen?
Hier läuft etwas
enorm schief!
Es geht nur noch
um Maßnahmen. Maßnahmen und Regeln.
Angeblich zu
unserem Schutz. Es wird gesagt: zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger.
Es wird gesagt: zum
Schutz von allen Menschen, die hier leben..
Aber. Dies alles hat
sich schon lange gegen die gekehrt, die, so wird gesagt, geschützt werden sollen.
Hier hat sich
eine absolut unbarmherzige "Der-Zweck-heiligt-die-Mittel"-Ideologie Bahn
gebrochen.
Und jede
Mit-Menschlichkeit, jegliche Menschen-Freundlichkeit, jegliches Einfühlungsvermögen in Grund und Boden
getreten.
Gewachsen auf dem
furchtbar fruchtbaren Acker der Krankheits- und Todesangst jeder und jedes
einzelnen.
Jede/r ist
nur noch sich selbst die/der Nächste.
Sterben müssen
wir alle.
Unklar ist nur,
wann.
Bei der
derzeitigen gesellschaftlichen Stimmung ist es ein sehr, sehr einsamer Prozess.
In
großer Verlassenheit.
O Herr, lass 💖Herz💖 vom Himmel fallen!!!
Und umgehend, bitte 🙏
Zu diesem Blogbeitrag kommt mir der Filmtitel von James Dean nach einen Steinbeck-Roman in den Sinn "Denn sie wissen nicht, was sie tun."
AntwortenLöschenPunkt.