... nein, nicht Cholera.
Nach einem Wochenende, das ich mit viel Meditation für Frieden und Licht verbracht habe, gemein-sam mit der einen oder anderen der zahlreichen online-Meditationsgruppen, melde ich mich an diesem sonnigen Montag zurück im Blog. An sich sollte hier heute eine Teddygeschichte stehen. Die hebe ich mir nun auf für kommenden Montag.
Nach einem Wochenende, das ich mit viel Meditation für Frieden und Licht verbracht habe, gemein-sam mit der einen oder anderen der zahlreichen online-Meditationsgruppen, melde ich mich an diesem sonnigen Montag zurück im Blog. An sich sollte hier heute eine Teddygeschichte stehen. Die hebe ich mir nun auf für kommenden Montag.
Mich beschäftigen
noch zu sehr die Ereignisse in Berlin vom vergangenen Wochenende, 29./30.
August 2020, die Versammlungen und Umzüge für Freiheit und Gerechtigkeit. Das nämlich ist der Nenner, unter dem Veranstalter und Menschen, die dort waren, sich
zusammengefunden haben.
Nicht 'Anti-Corona'
oder Ähnliches.
Luftbild Großer Stern am 29.08.2020 |
Auf youtube gibt
es von einer Vielzahl Menschen gemachte, teils Stunden dauernde, aufgezeichnete
Livestreams, auf denen man in epischer Breite sehen und nacherleben kann
(z.B. hier ), dass auch diesmal, wie schon am 1. August, Leute 'wie Du und ich' sich
aufgemacht haben, um für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit einzustehen und für ihre Sicht auf die aktuelle Situation 'ihr Gesicht
sehen zu lassen'. Darunter eine enorm große Anzahl von Menschen jenseits der 55,
60 Jahre.
All die
Schimpfworte und Etiketten, die ihnen aufgeklebt werden, haben nichts, aber auch
gar nichts mit der Lebenswirklichkeit der übergroßen Mehrheit dieser Menschen zu tun.
Was mich – auch und
gerade an Menschen in meinem Bekannten- und Freundeskreis – am meisten
erschüttert, ist, dass diese erniedrigenden Etikettierungen, wenn nicht explizit,
so doch zwischen den Zeilen, innerlich, im Gefühl, übernommen werden.
Liebe Leute,
schaut doch bitte genau hin.
Und: erinnert
Euch!
1981 - Startbahn West - Rund um die Räumung des Hüttendorfs Artikel: Frankfurt - Stadt des Aufruhrs und der Proteste |
Wie war das
damals bei der Startbahn West? In Brokdorf? Bei anderen Anti-Atomkraft-Demos?
Bei den Aktionen gegen SS 20? "Damals", als Ihr selbst auf die Straße
gegangen seid für Eure Meinung. Auch Ihr (wir) hattet/hatten damals Ansichten,
die vom übergroßen Teil der Bevölkerung nicht geteilt wurden. Und von den
Regierenden und der Staatsgewalt schon gar nicht.
Stolz waren viele
der Aktivistinnen und Aktivisten damals, Teil
einer "eine kleinen, radikalen Minderheit" zu sein.
Erinnert Euch:
Daran, wie
viele Ihr wart, wie viele wir waren, und was dann daraus in den Medien
gemacht wurde.
Erinnert Euch:
Immer, auf jeder
Demo, gab es die unvermeidlichen "Putz"-Macher, gab es Leute vom
"schwarzen Block", "Autonome". Ihr wolltet, wir wollten
gewaltfrei Widerstand leisten. Aber auch damals gelang es nie, diejenigen, die
unbedingt Straßenschlachten wollten, dauerhaft von ihrem Tun abzuhalten.
Erinnert Euch:
Ihr/wir erlebten die
Demos weitgehend friedlich und fröhlich, liefen untergehakt, sangen,
skandierten und waren doch auch gleichzeitig angespannt und angstvoll.
Alles ging so
lange gut, bis die Polizei eingriff. "Auflöste", weil irgendwo seitlich
oder am Ende des Demo-Zuges, oder auch an der Spitze, zu der sie sich
vorgearbeitete hatten, ein paar schwarzgewandete und maskierte Provokateure wie
ungezügelte Pferde durchgegangen waren und ihrer eigenen Agenda folgten.
Aus war's mit dem
Friedlichen.
(Was für eine
Ironie der Geschichte, damals waren schützende Tücher vor dem Gesicht, war 'Maskieren' verboten. Heute will man es am
liebsten verpflichten.)
Erinnert Euch:
Was stand
hinterher in der Zeitung, mit welchen Fotos illustriert?
Welche Bilder
wurden im Fernsehen gezeigt?
Man beschimpfte
Euch, uns, als "einen Haufen Chaoten", der nichts anderes im Sinn habe, als die Freiheitlich Demokratische Grundordnung
zerstören zu wollen. Mehr als einer wollte uns am liebsten in KZs stecken oder
hinter den Eisernen Vorhang schicken, mindestens aber hinter Schwedische
Gardinen.
Und lest die
Geschichten über Günter Sare und Benno Ohnesorg noch einmal nach.
Und erinnert Euch
an das, was direkt und in den Wochen danach darüber in den Zeitungen stand.
Mit diesen
Erinnerungen in Kopf und Bauch schaut Euch die Videos auf youtube*)
und die offiziellen Nachrichten noch
einmal an.
Ach so? Damals
ging es um die 'richtigen ' Anliegen? Man konnte doch gar nicht anders, als gegen Atomkraft, gegen
Mittelstrecken, gegen die Startbahn West, gegen die Notstandsgesetze, gegen den
Schah-Besuch, gegen Faschisten und gegen Fahrpreiserhöhungen beim FVV sein?
Aber heute - das
sind ja "Corona-Leugner" oder "Covidioten", die durch ihr
'unverantwortliches Handeln' Eure Gesundheit bedrohen?
Das sind doch
alles Rechte, Nazis, Reichsbürger?
Und wir –
waren damals alle
vom Schwarzen Block. Autonome. Von der "Putz"-Gruppe. Oder RAF-Sympathisanten... ???
Standbild vom 30.08.2020 aus einem Film von Roger Bittel Zeitpunkt siehe Foto |
Ansonsten einfach mit der Suchmaschine Eurer Wahl suchen
Nachbemerkungen:
1. Auch diesmal
wurde wieder ein Arzt am Versorgen einermutmaßlich verletzten Person durch die Polizei gehindert ab Minute 2:14. Ein ausgebildeter Notfallmediziner, der aufgabengemäß häufig
mit der Polizei zusammengearbeitet hatte…
2. Normalerweise teile ich keine Gewalt-Videos. Aber diese beiden (achtung, es ist sehr schwere Gewalt, hier werden Menschen absichtlich verletzt!) machen deutlich, mit welcher Wut von manchen Staatsdienern gegen Menschen vorgegangen wurde, die schon hilflos amBoden liegen.
2. Normalerweise teile ich keine Gewalt-Videos. Aber diese beiden (achtung, es ist sehr schwere Gewalt, hier werden Menschen absichtlich verletzt!) machen deutlich, mit welcher Wut von manchen Staatsdienern gegen Menschen vorgegangen wurde, die schon hilflos amBoden liegen.
Beides Frauen,
eine davon deutlich sichtbar schwanger!
Hierzu fällt mir, außer haltlosem Schrecken und haltloser Trauer, nichts mehr ein.
Hierzu fällt mir, außer haltlosem Schrecken und haltloser Trauer, nichts mehr ein.
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