In dieser Zeit,
in der die Gedanken und Nachrichten über das C-Virus unser Leben beherrschen,
könnte man meinen, dass ich unter dieser Überschrift etwas erzählen will zum
freien Atmen und über gesunde Atemwege. Luft-Raum.
Das ist nur indirekt
so.
Was mich in den
letzten 10-14 Tagen mehr beschäftigt, ist die Tatsache, dass der Flugverkehr
schon wieder zunimmt.
Angeblich sitzen
wir noch alle mehr oder weniger gefangen in unserer direkten Lebensumgebung. Aber –
seit ungefähr Ostern erscheinen wieder ab und zu Kondensstreifen am Himmel,
direkt um Ostern herum sogar erstaunlich bis erschreckend viele, und es ist
auch hin und wieder Fluglärm zu hören.
Glücklicherweise
gibt es eine Website, auf der alle Flugbewegungen in Echtzeit verfolgt werden können.
So fiel mir um Ostern herum auf, dass ganz viele Flüge von und nach China
stattfanden. Zu diesem Zeitpunkt noch ausschließlich Frachtmaschinen. Aha,
dachte ich, der Lockdown in China ist gelockert, und jetzt kommen all die
Mundschutze, die uns fehlen, und allerlei anderes Zeug in chinesischen
Flugzeugen im Rekordtempo hierher.
In den letzten Tagen hörten wir täglich jeweils ein Mal am Vormittag und oft noch einmal spät am Abend relativ laut einen Düsenjet über uns hinweg fliegen. So auch am vergangenen Sonntagabend. Schnell die Website geöffnet – und, ja - eine Boeing 777 nach Shanghai. Oder Guangzhou oder Zhengzhou. Meist Frachtmaschinen. Aber vor allem in den letzten Tagen tagsüber auch Passagier-maschinen. Boeing 747 zum Beispiel.
Neugierig
geworden, schaute ich mir auch andere Flüge an, auch über der BRD. Mir blieb
der Mund offen stehen vor Staunen, wie viele davon nach China gingen oder aus
China kamen. Ab und zu ein Flug von einer Stadt auf dem Kontinent nach England.
Oder aus den Niederlanden nach Dänemark. Und dann kam der nächste Hammer: es
waren auch Passagierflüge darunter. Frankfurt – Hamburg zum Beispiel. Überhaupt
einige Inlandsflüge. Wie bitte??? In
Zeiten, in denen noch immer offiziell gesagt wird: so viel wie möglich drinnen
und in der nächsten Umgebung bleiben gibt es wieder innerdeutsche
Passagierflüge?
Wie wird es dort
gehandhabt? Sitzen alle mit Mund-Nasenschutz im Flugzeug, laufen die
Stewardessen und Stewards mit Masken herum und servieren sie die Snacks mit
Latexhandschuhen?
Wer fliegt denn
in diesen Zeiten überhaupt?
Und dann:
innerdeutsch! Als ob es keine ICEs gäbe! "Deutschland im Stundentakt"
funktioniert ganz normal. Nur ohne Sprinter. Es gibt im Verkehrswesen wahrlich kaum Überflüssigeres und Umweltschädlicheres als Inlandsflüge! Was machen all diese Passagiermaschinen
jetzt, in dieser Zeit, am Himmel? Wer fliegt da warum wohin?
Das nächste
Aha-Erlebnis hatte ich am Sonntagabend gegen Mitternacht. Gerade war wieder so
ein Lärmverursacher über uns hinweggeflogen (Frachtverkehr nach China), da
dachte ich: zoom doch mal so, dass Deutschland im Ganzen auf dem Bildschirm zu
sehen ist. Mir gingen die Augen über, was da an Fliegern alles unterwegs war.
Wie bitte? Ich dachte, es gibt Nachtflugverbote? Offenbar nicht. Oder nicht für
DHL. Drei von vier oder vielleicht zwei von drei aller Flieger, die unterwegs waren, waren von DHL.
Innerdeutsch. Innereuropäisch.
Nun gehöre ich
selbst zu den Menschen, die viel Briefe schreiben und empfangen. Und die,
sicher jetzt aufgrund der C-Virus-Beschränkungen, einiges im www bestellen.
Waren, die ich normalerweise in Bunde, Weener, Leer oder Frankfurt kaufen
würde.
Foto zu einem Bericht über Postzüge nach China |
In meiner Phantasie allerdings waren diese Pakete und Briefe immer mit
Zügen oder LKW unterwegs gewesen. LKW ist auch schon nicht umweltfreundlich…
Aber mit dem Flieger???
Gibt es überhaupt noch Postzüge?
"Güter
gehören auf die Bahn!" ist mein Credo schon seit den späten 80ern. Und
bleibt es auch.
Bitte, liebe
Leute, lasst uns die Chancen nutzen, die die Entschleunigung unserer Leben
durch die C-Krise bietet. Wir KÖNNEN als Menschheit nicht so weitermachen wie
bis Januar diesen Jahres. Wir MÜSSEN zukünftig anders leben.
Das größtmögliche
Vermeiden von Flugverkehr und überflüssigem Schiffsverkehr auf den Weltmeeren
(Kreuzfahrten, Unsinns-Massenprodukte aus China und anderen ostasiatischen
Ländern, Waren aus aus Kostengründen aus Europa dorthin verlagerter Produktion)
müssen da mit an erster Stelle stehen, wollen wir unseren Lebensbedingungen
wirklich etwas Gutes tun.
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